Jerusalem

37. Zionistischer Weltkongress beginnt

Hat den Zionistischen Weltkongress ins Leben gerufen: Theodor Herzl Foto: Flash 90

Wie sollte man mit BDS und Antisemitismus umgehen? Wie neue Anreize setzen, um Alija zu fördern? Wie die zionistischen Aktivitäten in der Diaspora und das zionistische Selbstbewusstsein in Israel stärken? Diesen und anderen Fragen widmen sich in dieser Woche die mehr als 1700 Teilnehmer des 37. Zionistischen Weltkongress in Jerusalem.

Delegierte von Organisationen aus 35 Ländern sowie weitere Stellvertreter und Teilnehmer mit Beobachterstatus treffen sich von Dienstag bis Donnerstag in Jerusalem – trotz der Gewaltwelle, die derzeit über Israel schwappt: »Wir freuen uns, den Zionistenkongress in Jerusalem abhalten zu können, vor allem in dieser schweren Zeit der Terrorattacken. Die Rekordteilnahme von 1700 Menschen aus der ganzen Welt ist Zeugnis der Lebhaftigkeit des Zionismus in der Diaspora, der Stärke und Widerstandskraft des Zionismus in Israel und in der Welt sowie des Engagements der Delegierten«, so Avraham Duvdevani, Vorsitzende der Weltzionistenorganisation.

redner Als Redner werden unter anderem Premierminister Benjamin Netanjahu, Verteidigungsminister Moshe Yaalon, der Vorsitzende der Opposition, Isaac Herzog, und Jerusalems Bürgermeister Nir Barkat erwartet.

Der Zionistische Weltkongress, 1897 von Theodor Herzl in Basel ins Leben gerufen, ist das größte Zusammentreffen von Zionisten weltweit. Alle fünf Jahre kommen die Delegierten zusammen und befassen sich mit Themen rund um Israel, das jüdische Volk und die zionistische Bewegung. Und sie nehmen dabei Einfluss auf die inhaltliche Ausrichtung der größten jüdischen Organisationen in Israel: die Weltzionistenorganisation, die Jewish Agency for Israel, den KKL und Keren Hayesod.

38 Prozent der Delegierten kommen dabei aus Israel, 29 Prozent aus den USA und 33 Prozent aus den restlichen Diasporaländern, wobei sich die Sitzverteilung der israelischen Repräsentanten nach der Sitzverteilung in der Knesset richtet, während in den USA und in einigen anderen Ländern im Vorfeld gewählt wird.

strukturen Eine Besonderheit in diesem Jahr ist die Teilnahme zahlreicher russischsprachiger Zionisten. Vor allem World Israel Beiteinu, die weltweit agierende Variante der israelischen Partei, hat sich in den vergangenen Jahren bemüht, Russisch sprechende Juden stärker in die bestehenden Strukturen zu integrieren. So sind in diesem Jahr zehn Delegierte vom »American Forum for Israel«, einer Organisation russischsprachiger US-Amerikaner, an Bord. Beim Kongress 2010 waren es nur zwei. Weitere zehn Repräsentanten aus Kanada, Australien, Deutschland, Russland und der Ukraine werden als Beobachter teilnehmen.

Der Vorsitzende von Israel Beiteinu, Avigdor Lieberman, sagte laut einer Mitteilung: »Im Zuge der schwächer werdenden Verbindung zwischen den jüdischen Gemeinden im Westen und dem Staat Israel sind die mehr als eine Million russischsprachigen Juden in der westlichen Welt eine wachsende Kraft im Kampf für Israel. Sie sind nationalistisch und sehr pro-Israel, und ihre Teilnahme innerhalb zentraler jüdische Organisationen wird ohne Zweifel Israels Position stärken.«

Lesen Sie mehr zum Thema in der kommenden Ausgabe am Donnerstag.

Ägypten

Gefährliches Paradies

Der Sinai ist einer der wenigen Urlaubsorte im Ausland, den Israelis auf dem Landweg erreichen können. Gern auch zu Pessach. Aber zu welchem Preis?

von Matthis Kattnig  11.04.2025

Feiertag

Putzen, Plagen, Playmobil

Neben Mazza und Haggada bietet Pessach Raum für ganz neue, individuelle Rituale. Wir haben uns in sieben Familien in Europa und Israel umgehört

von Nicole Dreyfus  11.04.2025

Israel-Boykott

Johnny Rotten nennt Hamas »einen Haufen von ›Judenvernichtern‹ «

Eine irische Zeitung hat versucht, den Ur-Punk Johnny Rotten vorzuführen, der sich kraftvoll gegen einen Boykott Israels wehrt. Das ging gründlich schief

von Sophie Albers Ben Chamo  10.04.2025

USA

Eine Hochschule und ihr LGBTQ-Klub

Die einen feiern den »Meilenstein für queere Juden«, die Yeshiva University rudert zurück. Nicht nur die orthodoxe Gemeinschaft ist verwirrt

von Sophie Albers Ben Chamo  10.04.2025

Vereinigte Arabische Emirate

EU kritisieren Todesstrafe für Mörder von Chabad-Rabbiner

Ein in den Vereinigten Arabischen Emiraten lebender Rabbiner wurde verschleppt und ermordet. Ein Gericht verurteilte drei Täter zum Tod. Der Auswärtige Dienst der EU äußert Bedauern

 10.04.2025

Argentinien

Amia-Anschlag in Buenos Aires soll vor Gericht kommen

Hinter dem Attentat auf das jüdische Gemeindezentrum sollen die Hisbollah und Irans Regierung stecken. Nach vielen Jahren will die Anklage nun zehn Verdächtigen in Abwesenheit den Prozess machen

 08.04.2025

"Marsch der Lebenden"

Koschere Speisen für Besucher der Gedenkstätte Auschwitz

Wer religiös ist und heute die Gedenkstätte in Auschwitz besucht, soll in Kürze leichter Speisevorschriften einhalten können

von Leticia Witte  08.04.2025

Großbritannien / Belgien

Gaza-Krieg: Britische Anwälte gehen gegen IDF-Soldaten vor

In London wurde gegen zehn IDF-Soldaten Anzeige wegen angeblicher Kriegsverbrechen erstattet. Ähnliche Fälle gibt es auch in anderen Ländern

von Michael Thaidigsmann  07.04.2025

Israel

Zwei britische Abgeordnete bei Einreise abgewiesen

Der britische Außenminister David Lammy spricht von einem inakzeptablen Vorgehen

 06.04.2025