Eine jüdische Schule im New Yorker Stadtteil Bronx wurde besonders vom Coronavirus heimgesucht: Mindestens 29 Fälle wurden bislang an der SAR High School bestätigt. Darunter sind sowohl Schüler als auch Lehrkräfte und anderes Personal. Das meldete die Nachrichtenagentur JTA.
Die Schule liegt in Riverdale ganz in der Nähe von New Rochelle in Westchester County. Dort wurde mittlerweile ein Sperrgebiet eingerichtet, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen.
Die in dem Gebiet gelegene Synagoge Young Israel of New Rochelle wurde auf Anordnung der Behörden wie alle anderen Gotteshäuser und Versammlungsorte bis zum 25. März geschlossen. Nicht infizierte Menschen dürfen aber ihre Häuser verlassen. Auch mehrere zumeist orthodoxe Juden, die in New Rochelle leben, hatten sich mit dem Coronavirus angesteckt.
ONLINE-UNTERRICHT New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo sagte am Dienstag, die Zahl der den Behörden bekannten Infizierten in seinem Bundesstaat liege momentan bei 174. In den gesamten USA haben sich bislang rund 1000 Menschen mit dem Erreger angesteckt. Das Thema sei »im wahrsten Sinne des Wortes eine Frage von Leben und Tod«, sagte Cuomo.
Wie andere geschlossene Schulen bietet die SAR-Schule mittlerweile Unterricht per Videokonferenz an. Die Kinder seien sehr motiviert, sagte der Schulleiter, Rabbiner Tully Harcsztark, der JTA. Außerdem sei es wichtig, dass die Schüler auch zu Hause einen geordneten Tagesablauf hätten und sich mit ihren Klassenkameraden und Freunde austauschen könnten, so Harcsztark.
AIPAC Unterdessen wurde am Dienstag der fünfte Fall eines mit dem Virus infizierten Teilnehmers der AIPAC Policy Conference in Washington bekannt. Insgesamt rund 18.000 Menschen hatten an der jährlichen Tagung der proisraelischen Lobbyorganisation teilgenommen.
Auch der Beschluss der israelischen Regierung, nur noch Besucher ins Land zu lassen, die nachweisen können, dass sie in eine 14-tägige häusliche Quarantäne absolvieren können, hat Konsequenzen in den USA: Am Dienstag wurden mehr als 100 Flüge von US-Flughäfen nach Tel Aviv bis auf Weiteres gestrichen.
In New York City haben zahlreiche Einrichtungen, darunter auch das UN-Hauptquartier, ihre Tore für Besucher vorübergehend geschlossen. mth