Es ist ein grausiger Fund: In einem Waldstück bei Działdowo, rund 150 Kilometer nördlich der Hauptstadt Warschau und unweit des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers Soldau, haben Forscher des polnischen Instituts für nationales Gedenken (IPN) mehr als 17 Tonnen menschlicher Asche entdeckt.
Dem Gewicht der Überreste nach zu schließen seien dort wahrscheinlich 8000 Menschen ermordet und dann verbrannt worden, sagte Staatsanwalt Tomasz Jankowski. Die Überreste wurden in Ilowo Osada im Bialucki-Wald ausgegraben. Ganz in der Nähe hatten die deutschen Besatzer 1939 ein KZ errichtet, in dem Historikern zufolge bis zu 30.000 Menschen – darunter auch viele Juden – ermordet wurden.
Experten zufolge befahlen die Nazis 1944 einigen jüdischen Häftlingen, die Leichen der Ermordeten zu exhumieren und in Brand zu stecken, um so die Spuren des Verbrechens zu verwischen. Anschließend seien auf dem Massengrab Bäume gepflanzt worden.
Die menschlichen Überreste würden nun im Labor auch auf DNA-Spuren hin untersucht, um möglicherweise doch noch Rückschlüsse auf die Identität der Opfer ziehen zu können. Es wird vermutet, dass es sich bei den meisten der Ermordeten um Mitglieder der polnischen Oberschicht handelt, die nach dem deutschen Einmarsch im September 1939 ermordet wurden. mth