Beer Sheva

Zwei Tote, elf Verletzte

Sicherheitskräfte am Busbahnhof in Beer Sheva Foto: Flash 90

Zwei Tote und elf Verletzte lautet die traurige Bilanz des jüngsten Terroranschlags in Israel. Der Attentäter – der 21-jährige Beduine Muhanad Alukabi – richtete am Sonntagabend am zentralen Busbahnhof von Beer Sheva mit einer Pistole und einem Messer ein Blutbad an.

Dabei wurden ein 19-jähriger Soldat und ein afrikanischer Flüchtling getötet, elf weitere Menschen verletzt. Am Tag zuvor waren bei verschiedenen Attacken fünf Soldaten im Westjordanland von Palästinensern mit Messern leicht bis mittelschwer verletzt worden.

Der Terrorist rannte in das Gebäude, erschoss den Soldaten Omri Levy, entriss ihm anschließend seine Waffe und begann, wahllos auf die Umstehenden zu feuern. Offenbar wusste er, wie man die M-16 bedienen musste. Ein Mann aus Eritrea, der 29-jährige Haftom Zarhum, den ein Sicherheitsmann in der Nähe für einen zweiten Terroristen hielt, wurde angeschossen und schließlich von einer aufgebrachten Menge Israelis so schwer verletzt, dass er starb. Sogar ein Krankenwagen wurde daran gehindert, zu dem Schwerverletzten zu gelangen.

Führende Vertreter beduinischer Gemeinden distanzierten sich von dem Attentat und betonten, es sei die Tat eines Einzelnen, die in keiner Weise die Haltung der israelischen Beduinen repräsentiere. Auch der Vater des Täters verurteilte den Anschlag. Alukabis Mutter stammt ursprünglich aus dem Gazastreifen.

Schock Chaotische Szenen müssen sich in der Busstation der Wüstenstadt abgespielt haben: »Es sah aus wie auf einem Schlachtfeld«, berichtete ein Mitglied der Rettungskräfte ZAKA über das Geschehen. »Überall lagen blutende Menschen.« Der Terrorist wurde von zwei Sicherheitsangestellten nach einem Feuergefecht erschossen. Mindestens zwei Dutzend Passanten mussten wegen eines Schocks behandelt werden.

Offenbar, sind Sicherheitsexperten sicher, war dieser Anschlag geplant und kein spontaner »Lone Wolf«-Angriff, wie die Übergriffe der meisten Terroristen. Stattdessen gibt es Vermutungen, dass ganze Terrorzellen dahinter steckten. Das sei eine völlig neue Kategorie der Gewalt gegen Israelis.

In ganz Israel herrscht mittlerweile ein Gefühl von Panik. Immer mehr Menschen haben Angst, auf die Straße zu gehen. In den meisten Städten patrouillieren Polizisten und Militärpersonal, vor allem in Jerusalem. Auch vor Schulen, Kindergärten und anderen öffentlichen Gebäuden ist immer mehr Sicherheitspersonal zu sehen.

josefsgrab Auch im Westjordanland und am Zaun zum Gazastreifen kommt es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen protestierenden Palästinensern und israelischer Armee. In der Nacht zum Samstag ist eine Gruppe von jungen religiösen Israelis nach eigenen Angaben von Palästinensern angegriffen worden. Sie hatten ohne die Erlaubnis des Militärs versucht, zum Josefsgrab in Nablus zu gelangen. Die Armee eskortierte sie schließlich in Sicherheit. Die heilige Stätte war einen Tag zuvor von einem palästinensischen Mob in Brand gesteckt und beschädigt worden.

Derweil beschuldigen sich Politiker beider Seiten weiter der Aufwiegelung. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas gießt verbal Öl ins Feuer und betont ständig, dass die »Palästinenser die Al-Aksa-Moschee und den Tempelberg beschützen müssen«. Die Unruhen waren ausgebrochen, nachdem sich das Gerücht verbreitet hatte, Israel wolle den Status quo ändern, was die israelische Regierung stets von sich weist.

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