Zwei Israelinnen sind getötet worden, als eine Rakete aus dem Gazastreifen ihr Haus in Aschkelon direkt traf. Sechs weitere Menschen wurden bei diesem Angriff der Terrororganisation Hamas verletzt.
Auch eine Schule in der Stadt wurde getroffen. Zur Zeit des Einschlages sei das Gebäude allerdings leer gewesen, gab die Feuerwehr an. Im Krankenhaus der Hafenstadt werden derzeit 61 Verletzte behandelt.
MINUTEN Die Terrorgruppen im Gazastreifen feuern weiterhin ohne Unterlass auf Israel. Ein Hamas-Sprecher rühmte sich, »in fünf Minuten 137 Raketen« abgeschossen zu haben. »Und wir haben noch viele mehr.«
Zuvor hatte die IDF in einer Gemeinschaftsaktion mit dem Inlandsgeheimdienst den Verantwortlichen der Raketenkoordination des Islamischen Dschihad, Samach Abed El-Mamluk, gezielt getötet, um Israels Bürger zu schützen und weitere Anschläge zu verhindern. Sie hätten eine Wohnung in die Luft gesprengt, nachdem klar war, dass sich El-Mamluk dort aufhielt.
Dabei seien weitere offizielle Mitglieder der Terrororganisation ums Leben gekommen, heißt es vonseiten der israelischen Armee. Das Gesundheitsministerium in Gaza gibt die Zahl der Toten in der Enklave bislang mit 26 an. Es habe zudem mehr als 100 Verletzte gegeben.
Mittlerweile sind innerhalb von 24 Stunden mehr als 250 Geschosse auf israelisches Kernland geflogen. Die Hamas wagt sich mit ihren Angriffen immer weiter voran: Am Nachmittag gelangten Raketen bis in die Hafenstadt Aschdod, etwa 38 Kilometer von Tel Aviv entfernt.
»Es geht darum, dass die Menschen im Süden in Sicherheit leben können.«
Stabschef Aviv Kochavi
KAMPAGNE Kurz darauf gab Stabschef Aviv Kochavi seine Einschätzung der Lage ab und sprach davon, dass sich »alle Einheiten auf eine ausgeweitete Kampagne von unbestimmter Zeit vorbereiten müssen«. Er ordnete Attacken auf die Anlagen von Hamas und vom Islamischen Dschihad an. Es werden weitere Ziele hinzukommen.
Außerdem ließ die Gaza-Division der IDF in mehreren Bereichen verstärken. Derweil sind bereits 5000 Reservisten der IDF eingezogen worden. »Es geht dabei darum, dass die Menschen im Süden in Sicherheit leben können«, fügte Kochavi hinzu.
HÄUSER Währenddessen sind alle Bewohner der Region um den Gazastreifen bis nach Aschdod aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben. Der Bürgermeister von Aschkelon, Tomer Glam, rief die Städter auf, sich nicht aus den geschützten Räumlichkeiten fortzubewegen. Diese Anordnung gelte bis auf unbestimmte Zeit.
Noch heute will sich auf Bitten der Palästinensischen Autonomiebehörde und Jordaniens die Arabische Liga treffen, um die Eskalation zwischen Israel und Gaza zu besprechen. In der Vergangenheit hatte unter anderem Ägypten oft zwischen Jerusalem und der Hamas vermittelt.
Bei einem Treffen mit Botschaftern der Europäischen Union sagte Israels Präsident Reuven Rivlin: »Gestern wurde Jerusalem attackiert. Seitdem wurden zig Raketen auf unsere Städte geschossen, und Tausende von Kindern sitzen mit ihren Eltern in Schutzbunkern. Kein Land der Welt würde diese Situation akzeptieren. Wir werden alle nötigen Schritte unternehmen, um unsere Bürger zu verteidigen«.
verschärfung Unterdessen hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Verschärfung der Angriffe im Gazastreifen angekündigt. Hamas werde »Schläge bekommen, die sie bislang nicht erwarten«, sagte er am Dienstag nach einer Lagebesprechung mit Militärs. »Wir sind mitten im Kampf.«
Angesichts gewalttätiger Auseinandersetzungen wandte sich Netanjahu auch an arabische Israelis. Es werde für Ordnung gesorgt, führende Vertreter der arabischen Öffentlichkeit sollten die Gewalttaten verurteilen und alles tun, um die Ruhe wiederherzustellen.