Im Libanon sind nach UN-Angaben erneut zwei Blauhelmsoldaten verwundet worden. Die Soldaten der Beobachtermission Unifil seien verletzt worden, als es in der Nähe eines Beobachtungspostens am Freitagmorgen am Hauptquartier in Nakura zu zwei Explosionen gekommen sei, teilte Unifil mit.
Die israelische Armee bestätigte den Vorfall und brachte ihr tiefstes Bedauern zum Ausdruck. Die Angelegenheit werde auf der höchsten Kommandoebene gründlich untersucht, teilten die Streitkräfte mit. Zugleich betonten sie, dass die Terror-Miliz Hisbollah in unmittelbarer Nähe von Blauhelm-Stellungen operiere und diese damit in erhebliche Gefahr bringe.
Planierraupe bringt Mauern zum Einsturz
Zudem seien nach Unifil-Darstellung mehrere Schutzmauern an einem UN-Posten bei Labbune unweit der libanesisch-israelischen Grenze eingestürzt, als eine Planierraupe des israelischen Militärs diese erfasste und israelische Panzer sich dem Posten näherten.
Es handle sich um eine »schwerwiegende Entwicklung«, so Unifil. Jeder vorsätzliche Angriff auf Friedenstruppen stelle einen schweren Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht und die UN-Resolution 1701 dar.
Bereits am Donnerstag hatten israelische Truppen nach UN-Darstellung das Unifil-Hauptquartier beschossen und dabei mindestens zwei UN-Soldaten verletzt. Israels Militär beschuldigte die Hisbollah, Gegenden in der Nähe von Stützpunkten der Blauhelm-Mission für ihre Zwecke zu missbrauchen, so wie sie etwa Raketen in privaten Wohnhäusern deponiert.
Seit dem 8. Oktober 2023 greift die Hisbollah den Norden Israels täglich mit Raketen an. Israel reagiert mit Gegenangriffen, die ihren Kampf seit September gegen die vom Iran kontrollierte Terror-Miliz Hisbollah deutlich verstärkt hat. Das Ziel: eine sichere Rückkehr von 60.000 Bewohnern, die wegen der Terrorattacken aus dem Norden evakuiert werden mussten. dpa/ja