Vermisst

Zerschossene Hände

Itzik Elgarat wurde am 7. Oktober 2023 aus seinem Haus in Nir Oz von Hamas-Terroristen nach Gaza verschleppt

von Sophie Albers Ben Chamo  13.02.2025 18:04 Uhr

Itzik Elgarat ist mittlerweile 69 Jahre alt. Foto: Sabine Brandes

Itzik Elgarat wurde am 7. Oktober 2023 aus seinem Haus in Nir Oz von Hamas-Terroristen nach Gaza verschleppt

von Sophie Albers Ben Chamo  13.02.2025 18:04 Uhr

Als die Hamas-Terroristen am 7. Oktober 2023 sein Haus im Kibbuz Nir Oz stürmten, schaffte Itzik Elgarat es gerade noch rechtzeitig in den Schutzraum. Aber als der 69-Jährige versuchte, die Tür von innen zu verriegeln, schossen die Angreifer ihm in die Hände. Elgarat fing an zu schreien: »Das ist das Ende, das ist das Ende.« Sein Bruder musste alles mit anhören.

»Ich habe um 10.30 Uhr mit ihm telefoniert«, sagt Danny Elgarat. »Er war panisch.« Er habe versucht, seinen Bruder zu beruhigen und anzuleiten, sich einen Druckverband anzulegen. Dann habe er Schüsse und Schreie gehört, und das Telefonat sei abgebrochen. Danny Elgarat, der selbst lange als Polizist gearbeitet hat, rief die Polizei, um seinem Bruder Hilfe zu schicken, aber ohne Erfolg. Dann, um 12.10 Uhr, sah er, dass das Mobiltelefon seines Bruders in Gaza geortet wurde.

Lesen Sie auch

Itzik Elgarat hat die dänische Staatsbürgerschaft und ist Vater zweier Kinder, die in Dänemark leben. In der Kibbuzgemeinschaft war er als freundlicher Nachbar bekannt, der gern mit den Händen arbeitet und hilft. »Er hat alles Mögliche im Kibbuz gemacht«, sagte sein Neffe Ben Dancyg in Interviews. Er habe sich um das Anbringen der Gasflaschen, die Elektrizität und andere Arbeiten in den Kibbuzwohnungen gekümmert.

Der Bruder glaubt, dass sein Bruder tot ist

Mehrere Geiseln, die während des vorübergehenden Waffenstillstands im November 2023 freikamen, informierten Danny Elgarat später darüber, dass sein Bruder in das Nasser-Krankenhaus in Khan Yunis gebracht worden sei. Dort sei er bis Mitte November geblieben und dann in die Tunnel gebracht worden.

Danny Elgarat hat den Kampf um seinen Bruder nie aufgegeben. Er flog unter anderem mit einer Delegation von Geiselfamilien nach Den Haag, um beim Internationalen Strafgerichtshof Klage gegen die Hamas einzureichen. Ende Januar aber sagte er in der Knesset, er glaube, dass sein Bruder nicht mehr am Leben sei. Und er forderte, dass statt seiner Leiche ein lebender Mensch freikommen solle.

Krieg in Nahost

Hamas schießt Rakete aus Gaza ab

Das Geschoss sei innerhalb des Gazastreifens niedergegangen, teilte Israels Armee mit. Ein Jugendlicher kam offenbar ums Leben

 13.02.2025

Geiseln

»Sie sind in Lebensgefahr«

Hagai Levine über den Gesundheitszustand der Geiseln und die Folgen langer Gefangenschaft

von Sabine Brandes  13.02.2025

Einspruch!

Holt sie aus der Hölle raus

Sabine Brandes fordert, alles dafür zu tun, um auch die letzten verbliebenen Geiseln zu retten

von Sabine Brandes  13.02.2025

Abkommen

Von diesen Geiseln gibt es Lebenszeichen

Zehn Familien teilen die Informationen mit der Öffentlichkeit, zwei entscheiden sich dagegen

von Sabine Brandes  13.02.2025

Nahost

Geisel-Freilassungen sollen weitergehen

Das hat die Hamas offiziell bestätigt

 13.02.2025

Nahost

Israel rudert bei Forderungen an die Hamas zurück

Einem Bericht zufolge will sich die Regierung mit einer Freilassung von drei Geiseln am Samstag zufriedengeben

 13.02.2025

Satire

So lacht Israel über das Internationale Rote Kreuz

Ein Sketch von Israels beliebtester Satire-Show führt die ausbleibende Hilfe durch die berühmte Hilfsorganisation ad absurdum

 12.02.2025

Israel

Yosef-Haim Ohana soll am Leben sein

Unklar ist der gesundheitliche Zustand des Barkeepers aus Kiryat Malachi

 12.02.2025

Jerusalem/Gaza

Netanjahu stellt Hamas ein Ultimatum: Geiselfreilassung oder Krieg

Die fragile Waffenruhe in Gaza steht auf der Kippe. Nach US-Präsident Trump droht auch die israelische Regierung der Hamas: Werden keine weiteren Geiseln freigelassen, sprechen wieder die Waffen

 12.02.2025