Das Raketenabwehrsystem mit dem klingenden Namen »Zauberstab« (auch »Davids Schleuder«) ist Anfang der Woche zum ersten Mal getestet worden. Das israelische Verteidigungsministerium prüfte die Funktionsfähigkeit in einer Gemeinschaftsaktion mit der Raketenabwehragentur der USA. Der Zauberstab musste unter anderem einer Granate des Typs Stunner Einhalt gebieten. Das Szenario simulierte eine realistische Situation, für die das Abwehrsystem geschaffen wurde. Obwohl die Übung komplex war, schaffte es der Zauberstab, das Geschoss vom Abschussort bis zur Zerstörung zu verfolgen.
Stunner Getestet wurde von der heimischen Entwicklerfirma Rafael Verteidigungssysteme auf einem speziellen Gelände im Süden Israels. Das System ist in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Unternehmen Raytheon gebaut worden. Anders etwa als die »Eiserne Kuppel« verfügt es über keine Batterien, sondern operiert als eine Einheit.
Mit seiner Hilfe sollen zukünftig Geschosse mit einer Reichweite von etwa 70 bis 250 Kilometer gestoppt werden. Bei Kurzstrecken- und Mörsergranaten schützt das bereits erfolgreich eingesetzte System »Eiserne Kuppel«, Langstreckenraketen fängt das amerikanische Modell »Arrow« ab. Der Bedarf für den Zauberstab war im zweiten Libanonkrieg im Sommer des Jahres 2006 deutlich geworden, als die libanesische Terrororganisation Hisbollah Raketen auf Israel abfeuerte.
»Dieses System ist designt worden, um eine weitere Schicht gegen Raketenangriffe aufzubauen, die Verteidigungsstruktur von Israel wird so erweitert«, hieß es aus Jerusalem. Die Abwehrrakete selbst ist das Neueste, was auf dem militärischen Markt dieser Tage zu haben ist und kostet eine Million US-Dollar. Schon im nächsten Jahr soll der Zauberstab voll funktionsfähig sein.