Pandemie

Zahl der Corona-Infektionen sinkt weiter

Ein Vater testet seine Tochter mit einem Schnelltest-Kit auf Covid-19. Foto: Flash 90

In Israel sind die Hohen Feiertage und damit auch die Schulferien vorbei. Hunderttausende Kinder und Jugendliche gehen seit Donnerstag wieder in die Schulen und Kindergärten. Die Eltern von Mädchen und Jungen in der Grundschule müssen für ihre Teilnahme am Frontalunterricht bestätigen, dass sie ein negatives Ergebnis bei einem Corona-Heimtest erhalten haben.

QUARANTÄNE Knapp 100.000 Schüler befinden sich derzeit in Quarantäne. Drei Viertel von ihnen sind mit einem Infizierten zusammengekommen oder aus dem Ausland zurückgekehrt, ein Viertel ist positiv getestet.

Währenddessen sinken die Infektionszahlen mit dem Virus weiter. Der R-Wert, der besagt, wie viele andere Personen ein Infizierter ansteckt, ist mit 0,73 auf einem Drei-Monats-Tief angelangt. Und auch die positiven Tests sinken weiter. Das Gesundheitsministerium in Jerusalem gab an, dass am Mittwoch lediglich 3,4 Prozent bestätigt wurden. Seit fünf Tagen liegt diese Zahl unter fünf, vor einigen Wochen betrug sie noch 8,4 Prozent.

»Regierungspolitik ist die, der Öffentlichkeit keine weiteren Beschränkungen aufzuerlegen.«

Premierminister Naftali Bennett

Die überwiegende Zahl der 639 Menschen mit einem schweren Verlauf von Covid-19, die momentan in den Krankenhäusern des Landes liegen, seien ungeimpfte Patienten, gab das Ministerium an. 219 von ihnen müssten derzeit künstlich beatmet werden. 94 Prozent der Schwerkranken hätten keine dritte Impfung bekommen. Insgesamt sind während der Pandemie 7734 Israelis an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.

IMPFVERWEIGERER Seit 30. Juli bietet Israel für alle Einwohner eine Auffrischimpfung an, wenn die zweite Spritze bereits mehr als sechs Monate zurückliegt. Diesen sogenannten Booster-Shot haben mittlerweile über 3,32 Millionen Einwohner erhalten.

Rund 15 Prozent aller Israelis ab zwölf Jahre, die das Vakzin bekommen könnten, haben es bislang verweigert. Die meisten, so haben Untersuchungen ergeben, weil sie sich bewusst dagegen entschieden haben. Zehn Prozent dieser Impfverweigerer sind über 20 Jahre alt.

Während Premierminister Naftali Bennett (Jamina) versicherte, dass er die »Meinung der Gesundheitsexperten respektiert«, machte er gleichsam deutlich, dass es derzeit keine weiteren Restriktionen wegen des Coronavirus geben werde.

AKTIONEN Stattdessen wolle man sich besonders darauf konzentrieren, die Impfaktionen in den Bevölkerungsgruppen, in denen die Rate besonders niedrig ist, voranzutreiben. Vor allem in der arabischen Gemeinde, gefolgt von der ultraorthodoxen, sind die Impfraten niedrig. »Regierungspolitik ist die, der Öffentlichkeit keine weiteren Beschränkungen aufzuerlegen«, so Bennett, »während wir daran arbeiten, die Zahl der geimpften Israelis zu erhöhen.«

Ab dem kommenden Sonntag wird der grüne Gesundheitspass nur noch bei jenen gültig sein, deren zweite Impfung nicht länger als sechs Monate zurückliegt. Bei allen anderen wird das Impfzertifikat lediglich dann verlängert, wenn sie zum dritten Mal ihren Ärmel hochgerollt und sich die Spritze haben setzen lassen.

Israel/Gaza

Wie Israel mit der Hamas um Details des Geisel-Abkommens ringt

Vor mehr als 15 Monaten begann der palästinensische Terror den Krieg. Nun deutet viel darauf hin, dass Verhandlungen um eine Feuerpause vor dem Abschluss stehen

 15.01.2025

Nahost

USA: Gaza-Deal so nah »wie nie zuvor«

Washington gibt sich optimistisch: Eine Einigung auf eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas sowie die Freilassung von Geiseln stehe bevor. Der US-Außenminister sagt: Es liegt nun an der Hamas

von Julia Naue  14.01.2025

Würdigung

Argentiniens Präsident Milei erhält »jüdischen Nobelpreis«

Der ultraliberale Staatschef gilt als enger Verbündeter Israels und hat großes Interesse am Judentum. Das Preisgeld in Höhe von einer Million Dollar will er für den Kampf gegen Antisemitismus spenden

von Denis Düttmann  14.01.2025

Gerhard Conrad

»Hamas ist ein Gegner, der nur in extremer Not einlenkt«

Der ehemalige Geisel-Unterhändler und BND-Agent über einen möglichen Deal zwischen Hamas und Israel und die Folgen für den Nahen Osten

von Michael Thaidigsmann  14.01.2025

Israel

Ben Gvir: Geisel-Deal bedeutet Ende der Regierungskoalition

Der rechte Minister gibt zu, im vergangenen Jahr eine Waffenstillstandsvereinbarung mehrfach verhindert zu haben

 14.01.2025

Terror

Bericht: Hamas akzeptiert Entwurf für Geisel-Deal

Es müssten nur noch letzte Details geklärt werden, so ein israelischer Regierungsvertreter

 14.01.2025 Aktualisiert

Israel

Luftalarm wegen Rakete aus dem Jemen

Mehrere Menschen verletzten sich auf dem Weg zum Schutzraum

 14.01.2025

Washington D.C.

USA legen Nachkriegsplan für Gaza vor

Blinken will die Palästinensische Autonomiebehörde in eine Regierung einbeziehen. Israel lehnt dies ab, da auch sie den Terror unterstützt

 14.01.2025

Geisel-Deal

»Ein Schimmer der Hoffnung, aber wir bleiben vorsichtig«

In Doha sollen heute wohl letzte offene Fragen geklärt werden, während immer mehr Details über den möglichen Deal zwischen Israel und Hamas bekannt werden

 14.01.2025