Die Jerusalemer Holocaustgedenkstätte Yad Vashem steht offenbar vor einer Finanzkrise. Verantwortlich sind neben einem deutlichen Spendenrückgang ausstehende staatliche Gelder, wie örtliche Medien am Montag unter Berufung auf die Zeitung »Israel Hayom« berichteten.
Hintergrund ist der noch nicht von der Regierung verabschiedete Staatshaushalt, wodurch die Einrichtung bisher nur knapp die Hälfte der vereinbarten Subventionen erhalten habe.
Spenden Die Gedenkstätte finanziert sich demnach etwa zur Hälfte aus in- und ausländischen Spenden, die jedoch in den vergangenen Monaten drastisch zurückgegangen seien. Insgesamt sei das selbsterzeugte Einkommen einschließlich Spenden um 80 Prozent im Vergleich zum Jahresdurchschnitt zurückgegangen. Das Anwerben neuer Spender sei zudem durch die Reiserestriktionen durch Covid-19 zusätzlich erschwert.
Negative Auswirkungen auf das kommende Jahr seien unvermeidbar, wenn die Regierung die Einrichtung nicht unterstütze, erklärten Vertreter von Yad Vashem gegenüber der Zeitung.
Als Reaktion auf die angespannte finanzielle Situation seien Sparmaßnahmen umgesetzt worden, darunter Gehaltskürzungen und die Freistellung von Touristenführern und anderen Mitarbeitern. An der Gedenkstätte war zunächst keiner für eine Stellungnahme erreichbar. kna