Interview

»Wir sehen das Potenzial«

Herr Fattal, Sie haben in Deutschland soeben ein erhebliches Investment getätigt. Es ist die Rede von einem der größten europäischen Hoteldeals der vergangenen Jahre. Worum geht es konkret?
Wir haben die Queens Moat Houses Holding übernommen. Dabei handelt es sich um 20 Häuser – darunter Holiday Inn und Best Western Hotels – mit 4000 Zimmern in verschiedenen deutschen Städten. Damit sind wir jetzt in 20 Orten in Deutschland vertreten. Alle Häuser sind im Vier-Sterne-Bereich. Das Investemt entspricht unseren Expansionsplänen, die Hotels ergänzen unser Portfolio sehr gut.

Um welches finanzielle Volumen ging es?
Es heißt, es seien 300 Millionen. Ich kann sagen: Es ist etwas weniger. Wir finanzieren alles mit internationalen Investoren.

Warum investieren Sie in Deutschland?
Wir arbeiten sehr gerne hier. Es herrscht dieselbe Businesskultur wie in Israel. Die Menschen arbeiten viel, sind zielstrebig. Bei Geschäftskontakten weiß man genau, woran man ist, und kennt die Abläufe. Deshalb kamen wir hierher und gingen beispielsweise jetzt nicht nach Osteuropa.

Bauen Sie Ihre Kette in Deutschland auf Kosten von Investitionen in Israel aus?
Wir sind in Israel mit Hotels an sieben Standorten vertreten, daher schon etwas limitiert. Aber wir werden in den kommenden zwei Jahren noch Häuser in Herzlija, Netanja und hoffentlich noch eines in Tel Aviv eröffnen.

Was macht Deutschland, und speziell Berlin, für israelische Investoren so attraktiv?
Berlin ist keine teure Stadt, also ideal für Immobilieninvestitionen. Wir Israelis sehen das Potenzial. Als wir hier vor sieben Jahren unsere Tätigkeit aufnahmen, gehörte die deutsche Wirtschaft zu den schwächsten in Europa. Jetzt ist sie die stärkste. Statt unsere Investments in Frankreich, Spanien oder Italien zu platzieren, haben wir uns für Deutschland entschieden – und bisher lagen wir richtig.

Es gibt Boykottdrohungen gegen israelische Hersteller und Importeure. Sind Sie schon einmal auf politische Vorbehalte gestoßen?
Ich glaube, Business hat nicht so viel mit Politik zu tun. Besonders das Tourismusgeschäft ist wenig davon betroffen. Wir spüren hier keine antiisraelischen Vorbehalte.

Mit dem Eigentümer der Fattal Hotels Group und Leonardo Hotels sprach Detlef David Kauschke.

Israel

Kurz nach Freilassung: Ex-Geisel Daniella Gilboa beeindruckt mit Gesangseinlage

Wenige Tage nach ihrer Freilassung sang sie ein Geburtstagsständchen für Liri Albag

von Imanuel Marcus  05.02.2025

Nahost

Hamas bezeichnet Trumps Gaza-Plan als »absurd«

Palästinenser und Ägypten reagieren auf das Vorhaben, die Enklave zu einem »internationalen Ort« machen zu wollen

von Sabine Brandes  05.02.2025

Interview

»Trump zwingt jetzt alle, ihre Positionen zu überdenken«

Der frühere stellvertretende nationale Sicherheitsberater Israels Chuck Freilich über die umstrittenen Gaza-Pläne des US-Präsidenten

von Michael Thaidigsmann  05.02.2025

Umsiedlung

Benny Gantz zu Trumps Gaza-Idee: »Kreativ und originell«

Reaktionen aus Israel, Deutschland und den USA zum Vorstoß des US-Präsidenten, die 2,3 Millionen Bewohner des Küstenstreifens umzusiedeln, und ihn unter amerikanischer Vorherrschaft wieder aufzubauen

 05.02.2025 Aktualisiert

Washington D.C.

Trump: Die USA werden Gaza übernehmen

Im Zweifel werden US-Truppen dabei helfen. Aus Gaza könne eine »Riviera des Nahen Ostens« werden

von Christiane Jacke, Dennis Düttmann, Imanuel Marcus, Luzia Geier  05.02.2025 Aktualisiert

Washington D.C.

Netanjahu berät über Verhandlungen mit der Hamas

Die Verhandlungen über die zweite Phase des Geisel-Deals hätte schon am Montag beginnen sollen

 04.02.2025

Israel

Steffen Seibert trifft Gadi Moses

Der deutsche Botschafter besuchte die freigelassene Geisel im Krankenhaus

 04.02.2025

Washington D.C.

»Israel ist ein kleines Land«

Donald Trump wird gefragt, ob die USA einer Annexion des Westjordanlandes durch Israel zustimmen würden. Seine Antwort ist typisch und bezeichnend

 04.02.2025

USA/Israel

Trump empfängt Netanjahu im Weißen Haus

Als erster ausländischer Staatsgast in Trumps zweiter Amtszeit kommt der israelische Regierungschef nach Washington. In dem Republikaner hat der israelische Besucher einen wohlwollenden Unterstützer gefunden

 04.02.2025