Israels Präsident Isaac Herzog hat sich erschüttert über den russischen Angriff nahe der Holocaust-Gedenkstätte Babyn Jar in der ukrainischen Hauptstadt Kiew gezeigt. Der Beschuss stehe für »das ukrainische Leid, diese schreckliche Tragödie, die sich vor unseren Augen entfaltet«, sagte Herzog am Mittwoch während eines Staatsbesuchs auf Zypern. »Wir fühlen tiefen Schmerz und Trauer.«
Erst vergangenen Oktober habe er gemeinsam mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier einen Teil der Gedenkstätte eingeweiht, die an die grausamen und schrecklichen Ereignisse von Babyn Jar erinnert, sagte Herzog. Am Dienstag waren mutmaßlich zwei Raketen in unmittelbarer Nähe von Babyn Jar eingeschlagen. Im September 1941 hatten deutsche Truppen dort nach dem Einmarsch in Kiew mehr als 33 000 Juden erschossen.
»Der Krieg gegen die Ukraine ist ein Affront gegen die internationale Ordnung, und ich bin zutiefst besorgt über die gefährdeten Bürger der Ukraine und die jüdische Gemeinschaft«, sagte Herzog bei seinem Besuch, der vom zyprischen Fernsehen übertragen wurde. Israels Regierung unterstütze die nationale Integrität der Ukraine.
Bei seinem Besuch auf Zypern führte Herzog auch Gespräche mit dem zyprischen Präsidenten Nikos Anastasiades. Die beiden Länder kooperieren eng in Bereichen wie Energie und Tourismus. dpa