Anlässlich der Münchner Sicherheitskonferenz, die am Freitag in der bayerischen Landeshauptstadt beginnt, waren auch Angehörige israelischer Geiseln der Hamas in Gaza vor Ort, um auf deren Schicksal aufmerksam zu machen. Insgesamt sechs Familien waren aus Israel angereist.
Idit Ohel, deren Sohn Alon am 7. Oktober vom Nova-Festival in unmittelbarer Nähe zum Gazastreifen entführt wurde, sagte bei einem von der israelischen Botschaft in Deutschland organisierten Event: »Diese Woche hat er zum zweiten Mal Geburtstag in Gefangenschaft gefeiert. Erst vor kurzem haben wir zum ersten Mal ein Lebenszeichen von ihm erhalten.«
Ihr Sohn Alon sei seit dem Tag seiner Entführung in Ketten gelegt und habe schwere Verletzungen am Auge. Die Splitter in seinem Körper seien nicht behandelt worden und er leide an Hunger sowie körperlichen und seelischen Misshandlungen, sagte Idit Ohel. »Und trotz alledem bleibt er stark.«
Das UN-Hilfswerk UNRWA, das in Gaza Schulen und andere Einrichtungen betreibt, beschuldigte sie der Kollaboration. Ohel sagte weiter, man dürfe »keine Minute länger warten«, um den verbliebenen Geiseln zu helfen. »Wir brauchen Ihre Hilfe – wir alle brauchen sie. Ich bitte Sie eindringlich, Ihren ganzen Einfluss geltend zu machen, um die nächsten Phasen des Abkommens umzusetzen.« Es handele sich bei allen Menschen um humanitäre Fälle. »Sie alle sind in unmittelbarer Gefahr. Sie alle müssen jetzt zurückkehren.«
Der Geschäftsführer der und Vizevorsitzende der MSC, Benedikt Franke, nahm ebenfalls an der Veranstaltung in München teil. Er erklärte: »Ich bin froh, dass die Münchner Sicherheitskonferenz einen wenngleich geringen Beitrag zur Unterstützung Ihrer Angehörigen leisten kann. Die Konferenz ist Ihr Partner, wir haben Verständnis für Ihren Kampf. Wir bieten Ihnen die Bühne, damit Sie Ihre Geschichte erzählen können, und es ist wichtig, dass die Welt sie hört.«
Das Hauptprogramm der MSC beginnt am Freitagnachmittag, unter anderem mit einer mit Spannung erwarteten Rede von US-Vizepräsident J.D. Vance. mth