Silvan Shalom ist am Sonntagabend zurückgetreten. Nachdem ihn sieben Frauen beschuldigten, sie sexuell belästigt zu haben, hat der israelische Innenminister und Vizepremier seinen Hut genommen. Zudem legt er sein Knessetmandat nieder. Jedoch nicht, weil er seine Schuld eingesteht.
Shaloms Sitz in der Knesset übernimmt nun Amir Ohana, der Vorsitzende der Schwulen-und-Lesben-Fraktion innerhalb der Likud-Partei.
Für den Posten des Innenministers stehen bereits mehrere ministeriale Kollegen Schlange, darunter Kulturministerin Miri Regev, Tourismusminister Yariv Levin sowie der Minister für die Entwicklung des Negev und Galiläas, Aryeh Deri von der Schas-Partei. Sie alle versprechen sich eine Beförderung auf den prestigeträchtigeren Posten.
Hasskampagne Der Likud-Politiker Shalom sieht sich als Opfer einer Hasskampagne und keinesfalls als Täter. Er habe genug von der negativen Aufmerksamkeit, die durch den Skandal aufgekommen sei, und wolle nun sich selbst und seine Familie schützen.
Die Tageszeitung Haaretz hatte zuvor über die Vorwürfe einer ehemaligen Mitarbeiterin Shaloms berichtet. Ihr zufolge habe Shalom versucht, sie gegen ihren Willen intim zu berühren. Nach der Veröffentlichung äußerten weitere Frauen ähnliche Anschuldigungen. Der Generalstaatsanwalt Jehuda Weinstein wies am Sonntag die Polizei an, die Vorwürfe gegen Shalom zu untersuchen. ja