Die Zahl der Juden beläuft sich weltweit auf 14,4 Millionen Personen. Davon leben 6,74 Millionen in Israel, 6,09 Millionen in Nordamerika und 1,07 Millionen in Europa, sagte die für Diaspora-Belange zuständige israelische Ministerin Omer Yankelevitch am Montag vor dem Knesset-Ausschuss für Integration und Immigration.
IDENTITÄT Weitere 324.000 Juden leben in Südamerika, 300.000 in Asien (außer Israel), 120.000 in Australien und Neuseeland sowie 74.000 in Afrika, wie die »Jerusalem Post« meldet. Von den Diasporajuden hätten 80 Prozent keine enge Bindung an ihre jüdische Identität, betonte ein Ministeriumssprecher bei der Anhörung.
Israel müsse die Gemeinden in der Diaspora stärken, hieß es. Vor allem die kleinen jüdischen Gemeinden könnten sich selbst nicht unterhalten; insbesondere der Unterhalt jüdischer Schulen sei kostenintensiv. Das israelische Finanzministerium stelle in seinem Etat umgerechnet fünf Millionen Euro für ihre Unterstützung zur Verfügung, den gleichen Betrag steuere die staatliche Einwanderer-Organisation Jewish Agency bei.
EINWANDERER »Wenn wir die Gemeinden in der Diaspora nicht stärken, werden auch keine potenziellen Einwanderer haben«, gab der Ausschuss-Vorsitzende David Bitan zu bedenken.
Die derzeitige Corona-Pandemie sei eine besondere Herausforderung für die Beziehungen zwischen Israel und dem Diaspora-Judentum, betonte Ministerin Yankelevitch. Nach Ansicht der Jewish Agency könnte die Zahl der Einwanderer, die sich in den letzten Jahren bei jeweils 30.000 belief, im Zuge der Krise deutlich zunehmen. kna