Das Weiße Haus lädt nun doch keine israelischen Regierungsvertreter zu einer Konferenz für wirtschaftliche Investitionen in den Palästinensergebieten in Bahrain ein. Das bestätigte ein hochrangiger US-Regierungsmitarbeiter am Montag auf Anfrage.
Zur Begründung hieß es: »Das ist ein Workshop, bei dem wir unsere wirtschaftliche Vision für das palästinensische Volk präsentieren wollen. Als solches wollen wir, dass der Fokus auf dem wirtschaftlichen Aspekt liegt, nicht auf dem politischen.«
Friedensplan Palästinenservertreter hatten bereits zuvor angekündigt, die Tagung in Bahrains Hauptstadt Manama am 25. und 26. Juni zu boykottieren. Das Treffen in Manama ist nach Darstellung des Weißen Hauses ein Teil des Nahost-Friedensplans, den US-Präsident Donald Trump seit langem ankündigt.
Die Nachrichtenplattform Axios berichtete am Montag, die USA hätten ursprünglich geplant gehabt, israelische Regierungsvertreter zu der Konferenz einzuladen. Axios wertete es als Rückschlag, dass die von den USA und Bahrain ausgerichtete Tagung nun weder mit Repräsentanten der Palästinenser noch mit Vertretern Israels stattfinden werde.
Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Vorgang äußern.
Wahlen Die Präsentation von Trumps Nahost-Friedensplan zieht sich seit langem hin und wird nun nicht mehr vor den Neuwahlen in Israel im September erwartet.
Die USA versuchen, eine Friedenslösung für das seit Jahrzehnten feindselige Nebeneinander von Israelis und Palästinensern zu finden. Allerdings lehnen die Palästinenser die Trump-Regierung inzwischen als Vermittler ab.
Trump hatte eine ganze Reihe einseitig pro-israelischer Entscheidungen getroffen, etwa die Anerkennung von Jerusalem als Israels Hauptstadt, die Verlegung der US-Botschaft in die auch von Palästinensern beanspruchte Stadt und die Anerkennung des israelischen Anspruchs auf die annektierten Golanhöhen. dpa