Rund 200 weiß angemalte Nackte haben an einer Kunstaktion am Toten Meer teilgenommen, um auf die fortschreitende Zerstörung des salzhaltigsten Meeres der Welt aufmerksam zu machen.
Der US-Fotograf Spencer Tunick wolle mit seiner Fotoinstallation die Einrichtung eines Museums in der israelischen Wüstenstadt Arad unterstützen, das sich mit dem Toten Meer befasst, berichtete die »Times of Israel« am Sonntagabend.
»Das Tote Meer verschwindet«, sagte Tunick dem Blatt. »Wir müssen einen Weg finden, den Meeresspiegel zu halten oder Süßwasser in das Tote Meer zu bringen, aber gleichzeitig die Wasserversorgung aller umliegenden Länder zu gewährleisten. Wasser ist Leben.«
Der Wasserstand des Toten Meeres, das zwischen Israel, dem Westjordanland und Jordanien liegt, sinkt seit Jahren. Am Ufer sackt stellenweise der Boden ab, Senklöcher entstehen. Der abflussfreie See wird vom Jordan gespeist und liegt mehr als 400 Meter unter dem Meeresspiegel.
Die Nackten waren in Anlehnung an die biblische Geschichte von Lots Frau weiß angemalt. Sie war laut der Überlieferung am Toten Meer zur Salzsäule erstarrt, weil sie sich trotz eines göttlichen Verbots auf der Flucht aus Sodom umdrehte und zurück auf die zerstörte Sünderstadt blickte.
Tunick hatte schon mehrmals Menschen für ähnliche Fotoinstallationen ans Tote Meer geholt.