Israel

Waldbrände breiten sich weiter aus

Feuer in der Nähe des Dorfes Nataf Foto: Flash 90

Auch am dritten Tag lodern in Israel die Flammen weiter. Am Dienstag waren an verschiedenen Stellen des Landes großflächige Wald- und Buschbrände ausgebrochen. Mehrere Häuser und rund Hundert Hektar Fläche fielen den Flammen bereits zum Opfer, verschiedene Ortschaften mussten evakuiert werden.

Feuerwehrleute sind aus der Luft und zu Land unermüdlich im Einsatz, um die Feuer zu bekämpfen. Mittlerweile ist Verstärkung aus dem Ausland unterwegs.

hilfe Premierminister Benjamin Netanjahu bat am Donnerstagmorgen den russischen Präsidenten Wladimir Putin um Hilfe, und der sagte sofort zu. Damit sind derzeit insgesamt zehn Löschflugzeuge aus Russland, der Türkei, Italien, Griechenland, Kroatien und Zypern auf dem Weg in Richtung Israel, um bei der Aktion zu helfen.

Eigentlich hätte auch in Israel längst winterliches Wetter einkehren müssen. Doch sogar jetzt steigt das Thermometer bisweilen noch auf Werte bis zu 30 Grad an. Der außergewöhnlich trockene November und heiße Winde aus der Sahara tragen ihren Teil dazu bei.

Sicherheitsminister Gilad Erdan erläuterte, dass die Dürreperiode, die bereits seit zwei Monaten anhält, gepaart mit den trockenen Winden, die Feuer begünstigt hätte. Doch auch Brandstiftung an verschiedenen Stellen schließt der Minister nicht aus.

Nataf Das Dorf Nataf auf den Hügeln vor Jerusalem musste am Mittag komplett evakuiert werden, mindestens drei Häuser sind bereits niedergebrannt, und die Behörden gehen davon aus, dass noch weitere folgen könnten.

Am Dienstag war der erste Brand in der historischen Stadt Zichron Yaakov am Rande des Carmelgebirges ausgebrochen. Nachdem dort einige Häuser abgebrannt waren, brachten die Sicherheitskräfte die Flammen zwar zunächst unter Kontrolle, doch am Mittwochmorgen loderten diese erneut auf.

Feuer brachen auch in anderen Ortschaften aus, darunter in den Städten Naharija, Harduf, Maalot und Jarka sowie in der Westjordanland-Siedlung Dolev. In Nazareth bedrohten züngelnde Flammen und Rauch – angefacht durch die trockenen Winde – eine Schule. Vier Löschzüge mussten anrücken, um die Gefahr zu bannen. Auch hier wurde niemand verletzt.

Die Feuerwehr geht davon aus, dass Unachtsamkeit zu mindestens einigen der Brände geführt haben könnten. In einem Ort sollen Menschen in einem trockenen Pinienwald ein Lagerfeuer gemacht haben.

Ruine Viele Bewohner wurden von dem schnellen Ausbreiten der Flammen völlig überrascht, wie die Familie Cohen aus Nataf vor den Toren Jerusalems. »Wir wollten es nicht wahrhaben«, berichteten Yuval und Tamar Cohen im Armeeradio, »doch der Rauch und die Flammen kamen immer näher. Es ging alles so schnell. Auf einmal waren sie in unserem Garten, und binnen Sekunden sprang das Feuer in unser Haus.«

Von ihrem Zuhause, in dem die Familie 27 Jahre lang gelebt hat, ist nur noch eine rauchende Ruine übrig. Trotz der Tragödie sind die Cohens erleichtert, dem Brand entkommen zu sein. »Das Wichtigste ist, dass niemand verletzt oder sogar getötet wurde.«

Ramallah

Abbas-Nachfolge: PLO schafft Vize-Posten

Palästinenserpräsident Abbas wird in diesem Jahr 90. Die Suche nach einem Sukzessor drängt

 25.04.2025

Nahost

Mossad-Chef Barnea reist zu Geisel-Gesprächen nach Katar

Der Chef von Israels Geheimdienst soll eine Freilassung der Verschleppten vorantreiben. Sollte es nicht bald Fortschritte geben, könnten die Kämpfe in Gaza ausgeweitet werden, droht das Militär

 25.04.2025

Spanien

Ministerpräsident annulliert Munitionsgeschäft mit Israel

Pedro Sánchez fährt seinem Innenminister in die Parade und untersagt auf Druck seines linken Koalitionspartners den Einkauf von Munition für die Polizeitruppe Guardia Civil

von Michael Thaidigsmann  24.04.2025

Syrien

Al-Scharaa: Friedensschluss mit Israel nicht ausgeschlossen

Einst kämpfte Ahmed al-Scharaa für islamistische Terrororganisationen. Einem US-Abgeordneten zufolge könnte der neue Staatschef nun in eine ganz andere Richtung gehen

 24.04.2025

Justiz

Teilerfolg Israels vor Internationalem Strafgerichtshof 

Das Weltstrafgericht erließ Haftbefehl gegen Israels Premier Netanjahu. Israel legte Einspruch ein, doch scheiterte - bis jetzt

 24.04.2025 Aktualisiert

Meinung

Geduld mit Trump

US-Präsident Trump ist vielleicht nicht der perfekte Freund Israels und der Juden, aber der beste, den sie haben. Vorschnelle Kritik an seinem Handeln wäre unklug

von Michael Wolffsohn  24.04.2025

Vermisst

Er verteidigte seinen Kibbuz

Tal Chaimi kam als Einziger des Noteinsatzteams nicht zurück

von Sophie Albers Ben Chamo  24.04.2025

Meinung

Wenn deutsche Ex-Diplomaten alle antiisraelischen Register ziehen

Deutschland darf nicht länger schweigen? Eine Erwiderung von Daniel Neumann auf den vielsagenden »FAZ«-Gastbeitrag ehemaliger Botschafter

von Daniel Neumann  24.04.2025

Meinung

Nur scheinbar ausgewogen

Die Berichte der Öffentlich-Rechtlichen über den Nahostkonflikt wie die von Sophie von der Tann sind oft einseitig und befördern ein falsches Bild von Israel

von Sarah Maria Sander  24.04.2025