Israelische Behörden haben einen jordanischen Abgeordneten wegen mutmaßlichen Waffenschmuggels festgenommen. Es handle sich um einen »sehr schwerwiegenden Vorfall«, teilte Israels Außenminister Eli Cohen am Montag der Nachrichtenseite ynet mit. Die jordanischen Behörden seien mit Israel in Kontakt, »um den genauen Sachverhalt zu klären«, schrieb das jordanische Außenministerium auf Twitter.
Israelischen Medienberichten zufolge soll der Abgeordnete am Wochenende bei der Einreise ins Westjordanland mit rund 200 Schusswaffen sowie 100 Kilogramm Gold aufgegriffen worden sein.
Israelische Beamte waren demnach wegen des ungewöhnlich hohen Gewichts seines Autos auf ihn aufmerksam geworden. Laut »ynet« wurde er zur Befragung dem Inlandsgeheimdienst Schin Bet übergeben.
Krimineller Hintergrund Eine Verbindung des Vorfalls mit Jordanien als Ganzes sehe er nicht, sagte Cohen. »Ich will die Schuld nicht der ganzen Regierung oder dem ganzen Parlament in Jordanien geben.« Es handele sich vielmehr um einen »kriminellen Hintergrund«. Jordanischen Medienberichten zufolge soll der 35-jährige Abgeordnete Verbindungen zur im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas haben. Sie wird von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft.
Die Nachbarländer Israel und Jordanien haben 1994 einen Friedensvertrag unterzeichnet. Es gibt aber regelmäßig diplomatische Spannungen. dpa