Obwohl die Corona-Pandemie dieser Tage nicht mehr die Schlagzeilen bestimmt, wie noch vor einigen Wochen, warnen jetzt Gesundheitsexperten in Israel vorsichtig vor einer möglichen sechsten Welle durch eine neue Variante. Es mehrten sich die Anzeichen, dass die Neuinfektionen mit dem Virus bald zunehmen könnten.
In Israel wird in diesen Tagen Purim gefeiert. Wegen des erneuten Wintereinbruchs mit heftigen Niederschlägen, der am Dienstag erwartet wird, werden die Partys zum jüdischen Karneval hauptsächlich in Innenräumen geplant und stellen eine mögliche Ansteckungsgefahr dar.
rückgang Am Samstag war der R-Wert, der wöchentlich gemessen wird, von 0,67 auf 0,87 angestiegen. Diese Zahl gibt an, ob sich die Pandemie ausbreitet oder ob sie zurückgeht. Obwohl die aktuelle Zahl unter eins liegt und somit immer noch einen Rückgang zeigt, ist dieser jedoch zaghafter als in den Wochen zuvor.
»Ich weiß nicht, ob es eine weitere Variante geben wird. Wir bereiten uns auf diese Option vor.«
Nachman Ash, Generaldirektor des Gesundheitsministeriums
Unterdessen berichtete das Gesundheitsministerium, dass am Sonntag 5745 Neuinfektionen mit dem Coronavirus bestätigt wurden, die Positivrate der Tests lag noch immer bei knapp 11,4 Prozent. Die Zahl der Menschen, die mit einem schweren Verlauf von Covid-19 in die Krankenhäuser eingeliefert wurden, setzte indes ihren stetigen Rückgang fort und lag an diesem Tag bei 361, verglichen mit rund 1250 vor fünf Wochen – ein Rückgang von mehr als 70 Prozent.
Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Nachman Ash, sagte, er sei ermutigt durch den deutlichen Rückgang der Viruspatienten in den Krankenbetten. »Wir leben fast wieder normal.« Gleichsam schränkte er ein, es sei noch zu früh, um zu sagen, dass die Pandemie hinter uns liegt. »Die Omikron-Welle ist vorbei, aber die bestätigten Fälle sind immer noch nicht niedrig. Ich hoffe wirklich, dass dies die letzte Welle ist. Doch ich weiß nicht, ob es eine weitere Variante geben wird. Wir bereiten uns auf eine solche Option vor.«
IMPFUNG Möglicherweise benötigten Israelis eine weitere Impfung, um vor anderen Varianten des Coronavirus geschützt zu sein, führte Ash aus. »Wir müssen weiterhin sicherstellen, dass die Bevölkerung geimpft wird, und ich gehe davon aus, dass wir dies vor dem nächsten Winter intensiver überwachen müssen.«
Obwohl ihm die bevorstehenden Purim-Feiern keine Sorgen bereiten, müsse jeder persönlich weiterhin vermeiden, sich anzustecken. »Ältere Menschen mit geschwächtem Immunsystem müssen sich viel mehr schützen. Ich würde ihnen raten, Purim-Partys zu meiden.«