Nach einem Vorfall zwischen israelischen Soldaten und einem ARD-Team im Westjordanland hat der Deutsche Journalisten-Verband das Vorgehen der Sicherheitskräfte verurteilt. »Das war ein klarer Verstoß gegen die Pressefreiheit, der sich nicht wiederholen darf - unabhängig vom weiteren Kriegsgeschehen im Nahen Osten«, sagte der neue DJV-Bundesvorsitzende am Dienstag laut Mitteilung zum Ausklang des DJV-Verbandstages in Magdeburg, einen Tag nachdem sich die israelischen Streitkräfte für den Vorfall entschuldigt hatten.
Ein ARD-Team war im Westjordanland nach eigenen Angaben von israelischen Soldaten vorübergehend festgehalten und bedroht worden. Dem Sender zufolge sollen die Soldaten sich gegenüber den Journalisten überaus aggressiv verhalten haben, mehrfach seien Waffen in das Teamfahrzeug gehalten worden.
Erst nach mehr als einer Stunde habe sich die Situation entspannt, nachdem weitere Soldaten und auch Polizeikräfte hinzugezogen worden seien, hieß es weiter. Das israelische Militär entschuldigte sich später »für jegliche entstandenen Unannehmlichkeiten«. Die Bundesregierung hat die Einhaltung der Pressefreiheit angemahnt.
Der DJV-Chef erinnert in dem Kontext daran, dass seit dem Überfall der Hamas auf Israel vor einem Monat bereits mehr als 10 Journalisten ums Leben gekommen sind: »Das ist eine fürchterliche Zwischenbilanz dieses Krieges. So darf das nicht weiter gehen.« Der DJV forderte die Kriegs- und Konfliktparteien in aller Welt auf, das Recht der Medien auf freie und ungehinderte Berichterstattung zu garantieren. »Dies gilt aktuell in Israel und Gaza wie auch in der Ukraine.«
Nach der Terrorattacke der Hamas, bei der mehr als 1400 Israelis ermordet und 240 als Geiseln genommen wurden, ist es nun Ziel der israelischen Armee, die Terrororganisation komplett zu zerstören und dafür zu sorgen, dass sie weder Attacken durchführen kann, noch den Gazastreifen regiert. dpa/ja