Krieg

Vorerst Entwarnung zwischen Israel und Libanon

Zerstörtes Haus in der nordisraelischen Stadt Kiryat Schmona. Getroffen wurde es von Raketen aus dem Libanon. Foto: copyright (c) Flash90 2024

Nach den Angriffen der Hisbollah im Libanon auf Israel in den frühen Morgenstunden des Sonntags gibt es offenbar zunächst eine Entspannung. Die Terrorgruppe gab bekannt, dass der für den Tag geplante Angriff beendet sei. Auch Israel habe kein Interesse an einem umfassenden Krieg, wurde eine Quelle aus der Regierung im Nachrichtenkanal Chanel 12 zitiert.

»Dies ist kein Angriff, der darauf abzielt, einen Krieg zu beginnen, sondern vielmehr eine ernsthafte Bedrohung für Millionen israelischer Bürger zu beseitigen«, sagte die anonyme Quelle dem Sender. »Die Fortsetzung der Eskalation hängt von den Maßnahmen der Hisbollah ab.« Die Hisbollah gab allerdings an, dass weitere Reaktionen am morgigen Montag erfolgen könnten.

IDF spricht von 200 Geschossen der Hisbollah auf Israel

Stunden zuvor hatte die Schiitenmiliz im Libanon veröffentlicht, dass »die erste Phase« der Reaktion auf die Ermordung des ranghöchsten Befehlshabers der Organisation, Fuad Shukar, begonnen habe, und erklärte, mehr als 320 Raketen abgefeuert zu haben, darunter auch elf auf militärische Ziele. Die IDF indes sprach von 200 Geschossen. In Israel gab es bei dem Angriff Sachschaden aber keine Verletzten oder Toten.

Zuvor, in der Nacht auf Sonntag, habe die israelische Armee festgestellt, dass die Hisbollah sich darauf vorbereitete, Tausende von Raketen und Drohnen auf Israel, einschließlich Zentralisrael, abzufeuern, gab die IDF am Morgen an. Das Militär berichtete, es habe daraufhin mit mehr als hundert Kampfjets Tausende von Raketenwerfern im Libanon ins Visier genommen und zerstört.  

Bei einer Sitzung des Sicherheitskabinetts im Hauptquartier der IDF in Tel Aviv sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu: »Heute Morgen haben wir Vorbereitungen der Hisbollah für einen Angriff auf Israel festgestellt. In einer Konsultation mit dem Verteidigungsminister und dem Stabschef haben wir die Streitkräfte angewiesen, proaktiv zu handeln, um die Bedrohung zu beseitigen.«

»Die Streitkräfte wurden angewiesen, proaktiv zu handeln, um die Bedrohung zu beseitigen.«

Netanjahu fügte hinzu: »Die israelischen Streitkräfte arbeiten seitdem energisch daran, die Bedrohungen zu vereiteln. Sie haben Tausende von Raketen zerstört, die auf den Norden des Landes gerichtet waren.

Trotz der Lage im Norden des Landes heißt es in israelischen Medien, dass das Verhandlungsdelegation unter der Leitung von Mossad-Chef David Barnea wie geplant am Sonntag nach Ägypten aufbrechen werde. Israel, die USA, Katar und Ägypten werden voraussichtlich an dem Gipfel teilnehmen. Die Parteien hoffen, eine enge Kommunikationslinie zwischen Israel und der Hamas zu eröffnen.

Die Maßnahmen des Ausnahmezustands, die im gesamten Norden und Zentrum des Landes - die Metropole Tel Aviv eingeschlossen - aktiviert wurden, gelten zunächst für 48 Stunden.

Internationaler Strafgerichtshof

Netanjahu: »Verfahren wird wie Dreyfus-Prozess enden«

Gegen Israels Ministerpräsidenten wurde ein internationaler Haftbefehl erlassen – nun wehrt er sich mit scharfen Worten

 21.11.2024

Den Haag

Haftbefehle gegen Netanjahu und Gallant erlassen

Der Internationale Strafgerichtshof hat am Donnerstag einem Antrag des Chefanklägers Karim Khan stattgegeben

von Michael Thaidigsmann  21.11.2024

Nahost

Israelischer Historiker bei Feldstudie im Südlibanon getötet

Der Wissenschaftler wollte in der Kampfzone eine Festung studieren

 21.11.2024

Nahost

Ringen um Waffenruhe: Amerikanischer Vermittler optimistisch

Amos Hochstein trifft heute Benjamin Netanjahu

 21.11.2024

Charedim

Wehrpflicht für alle?

Unter Israels Reservisten wächst der Unmut über die Ausnahmeregelung

von Sabine Brandes  21.11.2024

Vermisst

»Meinem Vater ist kalt«

Ohad Ben Ami wurde ohne Kleidung gekidnappt

von Sabine Brandes  21.11.2024

Libanon/Israel

US-Vermittler: Fortschritte im Ringen um Waffenruhe

Amos Hochstein bringt Bewegung in die Verhandlungen

 20.11.2024

Nahost

Lebensmittelpreise in Gaza wohl stark gestiegen

Nach der Plünderung eines großen Hilfskonvois ist die Lage schlimmer geworden

 20.11.2024

Düsseldorf

Heine-Preis für israelischen Autor David Grossman

Die Publizistin Carolin Emcke wird die Laudatio halten

 20.11.2024