Es ist ein blaues Herz auf schwarzem Grund. Emily Damari, die mehr als 15 Monate in der Gewalt der Hamas im Gazastreifen war, deren Freunde ermordet wurden oder noch in Geiselhaft sind, bezeichnet sich nach ihrer Freilassung als »glücklichsten Menschen der Welt«. Mit ihrem Post auf Instagram brachte die 28-Jährige ihre Dankbarkeit zum Ausdruck und wandte sich an alle, die während ihrer Gefangenschaft für sie gekämpft haben.
Auch die Familien von Romi Gonen (24) und Doron Steinbrecher (31) dankten der Öffentlichkeit für ihre dauerhafte Unterstützung bei dem Kampf, ihre Liebsten wieder nach Hause zu holen. Auf der ganzen Welt setzen sich Menschen unermüdlich für die Geiseln ein. In Israel gehen viele Menschen seit mehr als einem Jahr mindestens einmal die Woche auf die Straßen und fordern ihre Freilassung.
»Voller Liebe, voller Liebe, voller Liebe«, waren die Worte von Emily Damari in ihrer Danksagung an Gott, ihre Familie und »die besten Freunde der Welt«, die sie habe. »Ich bin zu meinem Leben, das ich so liebe, zurückgekehrt.« Weiter schrieb sie, dass sie nur einen kleinen Teil der Bemühungen gesehen habe, sie freizubekommen, doch »mein Herz ist vor Aufregung explodiert«.
Familien der Freigelassenen erinnern an die verbleibenden Geiseln
»Danke, Danke, Danke!«, schrieb sie weiter. »Ich bin der glücklichste Mensch der Welt – einfach nur, weil ich am Leben bin.« Ihre Mutter Mandy Damari sagte am Montagmorgen, dass der Gesundheitszustand ihrer Tochter »viel besser sei als erwartet«. Sie habe so lange davon geträumt, und gestern sei es wahrgeworden, »ich hatte endlich die Möglichkeit, sie zu umarmen«. Gleichzeitig erinnerte sie an die 94 Menschen, die noch in Gaza festgehalten werden, und hob hervor, dass auch die letzte Geisel zu ihrer Familie zurückkehren müsse.
Meirav Leshem-Gonen, die Mutter der freigelassenen Geisel Romi Gonen, schrieb auf ihrem Facebook-Account, dass die Familie »einen Moment brauchen wird, um durchzuatmen und die Realität wahrzunehmen«. Auch sie machte klar: »Es gibt immer noch Geiseln, die geliebte Menschen sind – und sie müssen dieselbe Realität wahrnehmen.«
»Sie ist glücklich und so gesund, wie sie nur sein kann. Sie ist eine Kämpferin, sie ist stark.«
Als die drei jungen Frauen mit dem Hubschrauber von der Grenze zum Gazastreifen ins Sheba-Krankenhaus im Zentrum des Landes geflogen wurden, warteten dort Hunderte von Menschen, schwenkten blau-weiße Fahnen, sangen und riefen immer wieder: »Willkommen zu Hause, Romi, Emily, Doron«. Emily lehnte sich aus dem Autofenster, lachte und winkte den Menschen am Straßenrand zu. Einer ihrer Freunde sagte später im öffentlich-rechtlichen Sender Channel 12 unter Freudentränen: »Sie ist glücklich und so gesund, wie sie nur sein kann. Sie ist eine Kämpferin, sie ist stark.«
Die Leiterin des Sheba-Krankenhauses, Dr. Yael Frank, verkündete voller Freude, dass es der Gesundheitszustand der zurückgekehrten Geiseln »erlaubt, uns jetzt auf das Wichtigste für sie und ihre Familien zu konzentrieren: das Beisammensein«. Alle medizinischen Untersuchungen werden auf später verschoben.
Unterdessen veröffentlichte Steinbrechers Familie eine Erklärung, in der sie »unseren tiefempfundenen Dank an alle« ausdrückte, »die uns auf diesem Weg unterstützt und begleitet haben«.
»Ein besonderes Dankeschön gilt dem Volk Israel für seine herzliche Umarmung, seine unerschütterliche Unterstützung und die Kraft, die es uns in unseren dunkelsten Momenten gab. Wir danken auch dem kommenden US-Präsidenten Donald Trump für sein bedeutendes Engagement und seine Unterstützung.«
Freigelassene Geisel bedankt sich mit Sprachnachricht
Über ihre Tochter Doron schrieb die Mutter Simona Steinbrecher: »Unsere heldenhafte Dodo, die 471 Tage in der Gefangenschaft der Hamas überlebt hat, beginnt heute ihre Genesungsreise. Wir werden weiterhin an der Seite der Familien stehen und alles in unserer Macht Stehende tun, bis jede Geisel nach Hause zurückgekehrt ist.«
Auch die 24-jährige Romi, die vor 471 Tagen vom Nova-Musikfestival gekidnappt wurde, und deren Freunde von Terroristen der Hamas ermordet wurden, wollte sich sofort bedanken.
Noch am Abend ihrer Freilassung veröffentlichte sie eine Sprachnachricht: »Hier ist Romi, die aus der Gefangenschaft zurückgekehrt ist. Vielen Dank an euch alle«, sagte sie darin. »Ich habe noch keine genaue Ahnung, was ihr alles getan habt, und nur einen winzigen Teil gesehen.« Doch schon dadurch wisse sie: »Ihr seid die Besten, die es gibt! Ich schätze euch mehr als alles andere und sende euch Umarmungen und Küsse.«