Vermisst

Völlige Hilflosigkeit

Die Eltern von Karina Ariev kämpfen um das Leben ihrer 20-jährigen Tochter

von Sabine Brandes  13.10.2024 17:41 Uhr

Karina Ariev (20) Foto: Sabine Brandes

Die Eltern von Karina Ariev kämpfen um das Leben ihrer 20-jährigen Tochter

von Sabine Brandes  13.10.2024 17:41 Uhr

Am 4. August wurde Karina Ariev 20 Jahre alt. Ihren runden Geburtstag musste die junge Frau in Gefangenschaft verbringen. Karina ist Späherin der israelischen Armee und wurde während des Massakers der Hamas auf ihrer Militärbasis Nahal Oz als Geisel genommen.

Während Dutzende junge Soldatinnen und Soldaten ermordet wurden, verschleppten die Terroristen Karina zusammen mit Liri Albag, Agam Berger, Daniella Gilboa und Naama Levy. Die Eltern der Mädchen kämpfen seit einem Jahr unermüdlich um das Leben ihrer Töchter.

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Auch Albert und Ira Ariev, Karinas Eltern, geben nicht auf, »doch jeden Tag wird es etwas schwerer«, sagt Karinas ältere Schwester Sasha. »Sie erleben die völlige Hilflosigkeit, weil sie ihre Tochter nicht befreien können.« Besonders große Sorgen machen sich die Angehörigen, weil Karina eine junge Frau ist – in der Gewalt sadistischer, mörderischer Terroristen.

»Wenn ich am Ende eines langen Tages schlafen möchte, kann ich das nicht, weil meine Gedanken immer nur um das eine kreisen«, so Sasha. »Wie kann ich in meinem Bett liegen und schlafen, während sie eine Geisel ist?«

»Bitte kümmere dich um unsere Eltern.«

Am verdammten 7. Oktober 2023 habe frühmorgens ihr Telefon geklingelt, berichtet Sasha. »Ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmt«, erinnert sie sich. »Karina rief an, um sich zu verabschieden.« Sie habe die Schwester gebeten, mit ihrem Leben weiterzumachen, auch wenn sie nicht überleben sollte. Um 7.20 Uhr schickte sie eine letzte Nachricht: »Bitte kümmere dich um unsere Eltern.«

Karina sei ein Mädchen voller Träume und eine hingebungsvolle Freundin, die sich immer um alle kümmert, sagt ihre Cousine Anna Astmaker. Ihr größter Traum sei es stets gewesen, nach dem Armeedienst Psychologie zu studieren. Karinas Familie wünscht sich nur eines: dass sich Karinas Traum doch noch erfüllen wird.

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