Einspruch

Viel Neues im Nahen Osten

Arye Shalicar wundert sich, warum die Medien von der Kooperation Israels mit arabischen Staaten kaum Notiz nehmen

von Arye Sharuz Shalicar  19.01.2023 07:13 Uhr

Foto: ullstein bild - Martin Lengemann/WELT

Arye Shalicar wundert sich, warum die Medien von der Kooperation Israels mit arabischen Staaten kaum Notiz nehmen

von Arye Sharuz Shalicar  19.01.2023 07:13 Uhr

Vergangene Woche war ich als Teil einer hochrangigen israelischen Delegation in Abu Dhabi. Dort tagte der Lenkungsausschuss des Negev-Forums, das 2022 im Rahmen der Abraham-Abkommen ins Leben gerufen worden war. Rund 150 Regierungsvertreter aus Ägypten, Bahrain, Israel, Marokko, den Vereinigten Arabischen Emiraten und den USA waren angereist. Es war das wohl größte Treffen seiner Art seit mehr als 30 Jahren.

Es war faszinierend, dabei zu sein. In sechs Arbeitsgruppen wurden konkrete Kooperationen besprochen. Es ging um Bildung, Gesundheit, Energie, Landwirtschaft, Wasserversorgung, Sicherheit, Erziehung und viele andere gemeinsame regionale Projekte, von denen einige schon bald anlaufen sollen.

freundschaften Nie hätte ich vor ein paar Jahren geglaubt, dass sich der Nahe Osten so schnell so grundlegend verändern würde. Alte Feindschaften sind ad acta gelegt worden, täglich wachsen neue Freundschaften.

In der deutschen Medienlandschaft wurde dem mehrtägigen Zusammenkommen kaum Beachtung geschenkt.

In der deutschen Medienlandschaft wurde dem mehrtägigen Zusammenkommen dennoch kaum Beachtung geschenkt. Das irritiert mich. Wird nicht ständig über jeden noch so kleinen Zwischenfall, der sich in Israel ereignet, berichtet – vor allem dann, wenn Blut fließt? Aber warum wird den Mediennutzern vorenthalten, dass es auch viel Positives zu vermelden gibt? Ist es den Deutschen etwa gleichgültig, wenn Israelis und Araber sich an einen Tisch setzen und ihre gegenseitigen Beziehungen vertiefen?

Das nächste große Treffen der sechs Staaten des Negev-Forums wird höchstwahrscheinlich im März in Marokko stattfinden. Hinter den Kulissen laufen schon Kontakte zu weiteren arabischen Staaten. Hoffentlich werden sie der Initi­ative beitreten, denn ihr gehört die Zukunft. Und hoffentlich werden sich in Marokko dann auch ein paar deutsche Journalisten sehen lassen. Das Motto »Im Nahen Osten nichts Neues« ist nämlich wirklich Schnee von gestern.

Der Autor ist israelischer Regierungsmitarbeiter, Autor und Politologe.

Gaza

WHO-Chef fordert Freilassung von Krankenhausleiter in Gaza

Israel wirft dem Direktor des Kamal-Adwan-Krankenhauses eine Beteiligung an Terroraktivitäten vor. Er werde gegenwärtig verhört, heißt es

 30.12.2024

Israel

Netanjahu erfolgreich operiert

Der Regierungschef war in der Vergangenheit öfter wegen gesundheitlicher Probleme im Krankenhaus

 30.12.2024

Syrien

Gouverneur von Damaskus: »Unser Problem ist nicht Israel«

Der von der HTS-Miliz eingesetzte Gouverneur von Damaskus sprach in einem Interview deutlich wohlwollend über den jüdischen Staat

 29.12.2024

Bericht

Nahezu alle Geiseln wurden grausam gefoltert

Ärzte untersuchten die mehr als 100 befreiten israelischen Geiseln. Sie fanden Spuren von Schlägen, sexualisierter Gewalt, Nahrungs- und Schlafentzug

 29.12.2024

Gaza

240 Hamas-Kämpfer in Klinik gefasst

Die israelische Armee teilt mit, sie habe in der Klinik nicht nur etliche Terroristen verhaftet, sondern auch Granaten, Handfeuerwaffen, Munition und andere militärische Ausrüstung gefunden

 28.12.2024

Jerusalem

Sirenen in Jerusalem: Rakete aus dem Jemen abgefangen

Am Samstagmorgen heulten die Sirenen über Jerusalem. Unklar bleibt, ob erneut ein amerikanisches Abwehrsystem die Rakete aus dem Jemen abgefangen hat

 28.12.2024

Jerusalem

Mit Menora verzierte Öllampe aus dem 4. Jahrhundert entdeckt

Das Fundstück aus Keramik ist unter anderem mit einem Menora-Leuchter und anderen jüdischen Symbolen verziert

 27.12.2024

Diplomatie

Israel kritisiert deutschen Botschafter Seibert nach X-Post

Der deutsche Botschafter in Israel äußerte sich zu einem Bericht, nach dem im Gazastreifen Neugeborene an Unterkühlung gestorben seien

 27.12.2024

Nordisrael

Das Hula-Tal ist wiedereröffnet

Nach 14 Monaten Dauerbeschuss im Norden lädt das berühmte Naturschutzgebiet wieder zum Beobachten von Millionen von Zugvögeln ein

 27.12.2024