Pessach

Verse der Freiheit

Pessach ist das Fest der Freiheit. Doch die hat immer wieder ganz unterschiedliche Bedeutungen. Für die Angehörigen der weiterhin von der Hamas im Gazastreifen gefangen gehaltenen Geiseln ist klar, wofür sie steht: dafür, dass die verschleppten Söhne, Töchter, Ehemänner, Onkel, Brüder und Freunde endlich nach Hause kommen.

Mit dem Gedanken an ebendiese Hoffnung ist eine »Haggada der Freiheit« entstanden. Sie ist ein besonderer Text voll bewegender Geschichten, Interpretationen und persönlicher Zeugnisse von Geiselangehörigen und Überlebenden des 7. Oktober 2023.

»Die jüdische Tradition gebietet uns, zuerst die Gefangenen zu retten. Wir werden keine Erlösung finden, wenn sie nicht noch heute zurückgeholt werden. Wir werden nicht siegen, wenn nicht alle zurückkehren. Moses hat das verstanden, und jetzt sind wir an der Reihe«, schreibt Ruby Chen, der Vater von Itay Chen, in dieser Haggada. Itay, ein junger israelischer Soldat, wurde von der Hamas ermordet und nach Gaza verschleppt.

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Schlomi Tsanani steht in der Buchhandlung Tzomet Sfarim in Shefayim, nördlich von Herzliya, vor einem Tisch mit Haggadot. »Jedes Jahr kaufen wir eine neue, in die wir einen kleinen Text über die Ereignisse des Jahres schrei­ben«, berichtet er. Dieses Mal wählt er ein Büchlein für seine Sammlung aus, auf dem die israelische Flagge prangt. »Yachad Nenaze’ach« steht auf der Titelseite dieser »Haggada in Zeiten des Krieges« – »Zusammen werden wir siegen«.

Und auch Rabbanit Yemima Mizrachi hat eine Haggada entworfen, die »Higadet« für Frauen. Mizrachi ist Anwältin, Schriftstellerin und bekannt dafür, den wöchentlichen Toraabschnitt zu gendern. »Higadet« heißt »du erzählst« in der weiblichen Konjugation.

»Ich bin gespannt, was das Bamba-Baby so alles erlebt.«

Gili Hasson Schefer

In den Museen des Landes, etwa dem ANU-Museum des jüdischen Volkes in Tel Aviv oder dem Israel-Museum in Jerusalem, sind zu Pessach wieder Schätze aus der Vergangenheit zu bewundern, etwa die Amsterdamer Haggada von 1695 oder eine noch fast 100 Jahre ältere aus Venedig – sogar in Farbe.

Gili Hasson Schefer geht in die 6. Klasse. Sie freut sich jedes Jahr auf den Sederabend, wenn die ganze Familie zusammenkommt, Lieder singt wie »Echad Mi Jodea« oder »Awadim Hajinu« und die Geschichte von Pessach gemeinsam liest. Diesmal freut sie sich besonders über die Haggada, die sie im Süßwarenladen erstanden hat – eine von Bamba.

Darin wird der Auszug der Juden aus Ägypten aus Sicht des Maskottchens des beliebten israelischen Erdnuss-Snacks erzählt. »Es ist lustig, mal etwas anderes«, findet die Elfjährige. »Ich bin gespannt, was das Bamba-Baby so alles erlebt.«

Benjamin Netanjahu

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