Während die Schalits in Mitzpe Hila nach langen Jahren der Ungewissheit wieder lächeln können, wünschen sich andere Familien noch immer, ihre Söhne erneut in die Arme schließen zu können, ein Lebenszeichen zu erhalten oder zumindest Gewissheit über deren Schicksal zu bekommen. Noch immer gelten sechs israelische Soldaten als »missing in action«, während des Militärdienstes verschollen.
Geisel Vor fast genau 25 Jahren stürzte das Phantom-Flugzeug von Ron Arad im Libanon ab. Navigator und Pilot konnten sich mit Fallschirmen retten, Arad wurde jedoch von militanten Amal-Milizen als Geisel genommen. Im Jahr darauf erhielt seine Familie mehrere Briefe und ein Foto als Lebenszeichen.
Angeblich verkaufte die libanesische Gruppe den Soldaten für eine hohe Geldsumme Jahre später an »Iranische Revolutionswächter«. Manche gehen davon aus, dass diese Gruppe ihn noch immer festhält, nach Geheimdienstinformationen soll er allerdings gestorben sein. Seine Ehefrau Tami und Tochter Juwal warten weiterhin auf ein Lebenszeichen.
Vier Jahre zuvor wurden fünf Angehörige der Zahal bei Kämpfen mit Syrern und Palästinensern in dem libanesischen Dorf Sultan Yaqub verschleppt. Zwei Israelis sind später im sogenannten Jibril-Deal ausgetauscht worden, Zachary Baumel, Jehuda Katz und Zwi Feldman jedoch sind noch immer verschollen.
Spurlos Am 24. Mai 2005 verschwand der drusische Soldat Majdi Halabi beim Trampen auf dem Rückweg in seine Basis spurlos. Seine Mutter Fehmiya glaubt, dass der 19-Jährige noch am Leben ist, »nicht unbedingt gesund, aber lebendig«. Sein Onkel Samih, ein pensionierter Colonel der israelischen Streitkräfte, ist derselben Meinung. »Man müsste doch etwas gefunden haben, wenn ihm jemand etwas angetan hätte.«
Ebenfalls vermisst wird Guy Hever. Der heute 32-Jährige leistete seinen Militärdienst auf den Golanhöhen. Zum letzten Mal gesehen wurde er am 17. August 1997 in Uniform, nur einen Kilometer von der syrischen Grenze entfernt. Zehn Jahre später gab es eine Nachricht, dass ein Kommando zur Befreiung der Golanhöhen den Soldaten in seiner Gewalt hat.
Das Außenministerium geht davon aus, dass er sich in syrischer Gefangenschaft befindet. Seine Eltern Rina und Eitan unternehmen alle möglichen Anstrengungen, treffen sich regelmäßig mit Politikern und Vertretern des Roten Kreuzes. Bislang ohne jeglichen Erfolg.