Neue Verhandlungen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln haben am Montag in Katar begonnen. Der israelische TV-Sender N12 berichtete, der Chef des Mossad, David Barnea, sei in dem Emirat mit Vermittlern zusammengetroffen.
Das israelische Sicherheitskabinett hatte am späten Sonntagabend die Abreise einer Delegation unter Leitung Barneas in den Golfstaat genehmigt. In der dortigen Hauptstadt Doha bemühen sich die Vermittler Katar, Ägypten und die USA, die zuletzt ins Stocken geratenen Gespräche über eine vorläufige Waffenruhe und einen Austausch von israelischen Geiseln gegen palästinensische Häftlinge voranzubringen.
Die palästinensische Terrororganisation Hamas hatte den Vermittlern kürzlich einen neuen Vorschlag vorgelegt. Darin verlangt die Hamas nicht mehr, dass Israel den von ihr selbst begonnenen Krieg beendet, bevor die ersten Geiseln gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen ausgetauscht werden.
Zwei Phasen
Dem Vorschlag zufolge würden die Terroristen eine nicht nur vorübergehende Einstellung der Kampfhandlungen durch Israel erst zur Voraussetzung für eine zweite Phase der Geiselfreilassungen machen. Damit näherte sich die Hamas den Inhalten eines mehrstufigen Plans an, den die Vermittler vor mehreren Wochen vorgelegt hatten und den Israel akzeptiert hatte.
Weil sich die Hamas nun etwas bewegt hat, ist Israel bereit, erstmals seit zwei Wochen wieder an den indirekt geführten Vermittlungsgesprächen in Katar teilzunehmen. Direkte Verhandlungen zwischen der Hamas und Israel, dem Staat, den die Terrorgruppe erklärtermaßen vernichten will, gibt es nicht.
Israel spricht weiter von unrealistischen Forderungen der Hamas. Das israelische Fernsehen berichtete, man gehe davon aus, dass die Gespräche mindestens zwei Wochen lang andauern könnten. dpa/ja