Unter Vermittlung des Golfemirats Katar hat Israel nach eigenen Angaben mit der Terrororganisation Hamas eine Vereinbarung darüber erzielt, den in den Gazastreifen verschleppten Geiseln Medikamente zukommen zu lassen. Die Arzneien sollen »in den nächsten Tagen« auf den Weg gebracht werden, wie das israelische Ministerpräsidentenamt am Freitagabend in Jerusalem mitteilte.
Im Gegenzug dafür soll Israel Medikamente für die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen liefern. Die Hamas äußerte sich zunächst nicht dazu.
Israel geht davon aus, dass noch 136 Geiseln in dem Küstengebiet festgehalten werden. 25 von ihnen sind vermutlich nicht mehr am Leben. Unter den Verschleppten befinden sich auch alte und kranke Menschen, von denen etliche an Krebs oder Diabetes leiden und deshalb regelmäßig Medizin benötigen.
»Sichtbare Beweise«
Das Forum der Geiselfamilien forderte indessen »sichtbare Beweise« dafür, dass die Medikamente die Geiseln erreicht haben, bevor Israel Arzneien für die palästinensische Bevölkerung zur Verfügung stellt.
»Die schockierenden Bilder von Geiseln in ihrer Gefangenschaft erfordern erhöhten Druck auf die Länder, die an den Verhandlungen beteiligt sind«, hieß es in der Stellungnahme des Forums am Freitagabend. Es gehe darum, »auf die unverzügliche Freilassung der Geiseln zu dringen und sich nicht mit der Übergabe von Medikamenten zu begnügen«. dpa