Diplomatie

Vatikan erkennt Palästina an

Papst Franziskus traf im Mai Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Foto: dpa

Diplomatie

Vatikan erkennt Palästina an

Jerusalem nennt Schritt des Kirchenstaates »übereilt«

von Sabine Brandes  26.06.2015 14:29 Uhr

Der Vatikan hat zum ersten Mal ein Papier unterzeichnet, in dem ausdrücklich vom »Staat Palästina« die Rede ist. Das Dokument regelt sämtliche Belange der katholischen Kirche in den Palästinensergebieten. Der bereits Mitte Mai fertiggestellte Vertrag wurde am Freitag offiziell im Vatikan unterzeichnet.

Das Papier ruft zu mutigen Schritten in Richtung Zweistaatenlösung auf und spricht von der Unterstützung einer friedlichen Verhandlungslösung für die Situation in der Region. Das israelische Außenministerium indes bedauerte die Entscheidung und nannte sie »übereilt«.

Friedensabkommen Dieser Schritt werde nur die Chancen auf ein Friedensabkommen mit den Palästinensern verringern. Die Regierung werde das Abkommen und dessen Auswirkungen auf die künftige Kooperation Israels mit dem Vatikan prüfen, heißt es aus Jerusalem.

2012 hatte die Generalversammlung der Vereinten Nationen eine Resolution verabschiedet, die dem »Staat Palästina« einen Status als Nicht-Mitgliedsstaat mit Beobachterstatus verlieh. Der Vatikan, der über denselben Status verfügt, hatte das damals ausdrücklich begrüßt.

Konflikt Das jetzige Dokument wurde vom britischen Erzbischof Paul Richard Gallagher und dem Außenminister der Palästinensischen Autonomiebehörde, Riad Malki, unterzeichnet. Gallagher meinte im Anschluss: »Es ist meine Hoffnung, dass diese Übereinkunft ein Anreiz für ein definitives Ende des langen Konfliktes sein kann.«

Malki lobte den Vertrag als historisches Abkommen, das die besonderen Beziehungen zwischen dem Staat Palästina und dem Heiligen Stuhl unterstütze.

Bei der Reise des Papstes ins Heilige Land vor etwa einem Jahr hatte der Vatikan in den offiziellen Reisedokumenten bereits vom »Stato di Palestina« gesprochen. Im Mai diesen Jahres hatte der Papst Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Rom empfangen und ihn als »Friedensengel« bezeichnet.

Terror

Raketenangriff der Huthi auf Haifa

Magen David Adom meldet, mehrere Menschen seien auf dem Weg in Schutzräume verletzt worden

 23.04.2025

Gaza/Kairo

Bericht: Hamas will neue Vereinbarung über Waffenstillstand vorschlagen

Der Vorschlag soll angeblich unter anderem eine Freilassung aller Geiseln und einen vollständigen Rückzug der israelischen Armee enthalten

 23.04.2025

Tel Aviv/Gaza

Geisel in Gaza: Weiteres schockierendes Videomaterial freigegeben

Die Mörder und Entführer der Hamas veröffentlichen immer wieder Videos verzweifelter Verschleppter, um psychologischen Druck auf Israel auszuüben. Ein junger Mann beschreibt in drastischen Worten seine Lage

 23.04.2025

Israel

Menschliche Überreste nach Hai-Angriff gefunden

Nachdem am Montag über die Attacke berichtet wurde, stießen Taucher nun auf Leichenteile

 22.04.2025

Kommentar

Bezalel Smotrich, die Geiseln in Gaza und der moralische Teufelskreis

Zum Gesellschaftsvertrag in Israel gehört es, dass kein Soldat und kein Opfer von Terror zurückgelassen wird. Niemand! Niemals! Koste es, was es wolle. Was es bedeutet, dies nun in Frage zu stellen

von Daniel Neumann  22.04.2025

Jerusalem

Trumps Botschafter in Israel: Druck an der richtigen Stelle ausüben

Mike Huckabee sagt, humanitäre Hilfe könne wieder nach Gaza geliefert werden, wenn die Geiseln freigelassen würden

 22.04.2025

Nahost-Diplomatie

Gaza: Vermittler streben mehrjährige Waffenruhe an

Laut BBC wollen Ägypten und Katar mit einem neuen Vorschlag Bewegung in die festgefahrene Situation bringen

 22.04.2025

Tel Aviv

Schin Bet-Chef erhebt Vorwürfe gegen Netanjahu

Der Streit zwischen dem Regierungschef und dem Leiter des Schin Bet geht in die nächste Runde

 22.04.2025

Gaza

Hamas ruft weiteren »Tag des Zorns« aus

Der Nationale Sicherheitsrat ruft Israelis im Ausland zur Vorsicht auf

 22.04.2025