Die US-Regierung rechnet mit einem möglichen israelischen Gegenangriff auf den Iran laut einem Bericht des Senders ABC nicht vor Ende des Monats. Ein namentlich nicht genannter hoher US-Regierungsbeamter sagte ABC am Donnerstag, ein Gegenschlag gelte vorher als »unwahrscheinlich«, obwohl sich dies immer ändern könne. Er bezog sich auf das Ende der Pessach-Feiertage am 30. April.
Die Revolutionsgarden im Iran und andere Führungskräfte seien in höchster Alarmbereitschaft, sagte der Regierungsbeamte dem Bericht zufolge. Einige hielten sich an sicheren Orten oder in unterirdischen Schutzräumen auf.
Der Sender berichtete gleichzeitig unter Berufung auf drei israelische Regierungsvertreter, Israel habe sich in dieser Woche in mindestens zwei Nächten auf Vergeltungsschläge gegen den Iran vorbereitet, diese aber wieder abgeblasen.
Raketen, Marschflugkörper und Drohnen
Der Iran und seine Verbündeten hatten am Wochenende mehr als 500 Raketen, Marschflugkörper und Drohnen gegen Israel eingesetzt, die aber weitgehend abgefangen werden konnten.
Zuvor war es zu einem mutmaßlich israelischen Angriff auf die iranische Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus gekommen. Dabei waren zu Beginn des Monats unter anderem zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet worden. Diese koordinierten offenbar auch Terror-Attacken der Stellvertreter des Iran auf Israel.
Seit Jahren attackieren die Hamas und die Hisbollah, die jeweils von Teheran finanziert und trainiert werden, den jüdischen Staat. Der Iran überzieht auch andere Teile des Nahen Ostens mit Terror.
Unterschiedliche Optionen
Die Sorge ist groß, dass sich der Konflikt weiter ausbreiten könnte. Irans Präsident Ebrahim Raisi hatte am Mittwoch erneut vor einer »verheerenden« Antwort seines Landes gewarnt, sollte Israel auch nur die geringste »Aggression« gegen den Iran ausüben.
ABC berichtete, dem israelischen Kriegskabinett seien unterschiedliche Optionen eines Gegenschlags vorgestellt worden. Darunter seien auch Angriffe auf Verbündete des Iran in der Region, aber nicht auf iranischem Boden, oder mögliche Cyberangriffe. Die USA und die EU haben Israel und den Iran zum Verzicht auf weitere Angriffe aufgerufen. dpa/ja