Archäologie

Unterirdisches Weltkulturerbe

Die Höhlen von Beit Guvrin-Marescha Foto: Flash 90

Kinder lieben es, in den löchrigen Höhlen herumzutoben, Forscher sind wegen der archäologischen Vielfalt verzückt. Die Ausgrabungsstätte Beit Guvrin-Marescha ist bei Touristen aus dem In- und Ausland beliebt. Nun sind die antiken unterirdischen Bauten von der Kultur-Organisation der Vereinten Nationen, der UNESCO, mit der Bezeichnung »Mikrokosmos des Höhlenlandes« als Weltkulturerbe anerkannt worden.

In Israel sind sie wegen ihrer einzigartigen Form als »Glockenhöhlen« bekannt. Das rund 2000 Jahre alte Höhlengeflecht unter den Hügeln vor Jerusalem besteht aus Tausenden von Gängen und Kammern und erstreckt sich über eine Fläche von 100 Quadratkilometern.

Epochen Die Höhlen sind vor vielen Jahrhunderten von Menschenhand in den Kreidestein der Unteren Judäischen Berge gehauen worden. »In der ›Stadt unterhalb der Stadt‹ ist die Abfolge verschiedener historischer Epochen zu sehen, von der Eisenzeit bis zu den Kreuzrittern«, schreibt die UNESCO. Ursprünglich waren die Höhlen wohl Überreste von Bergbauanlagen, später jedoch wurden sie für landwirtschaftliche Zwecke, als Werkstätten von Handwerkern und als Verstecke vor Feinden benutzt. Gefunden wurden dort unter anderem Ölpressen, Ställe, Zisternen, Bäder, religiöse Stätten und Grabanlagen.

»Marescha und Beit Guvrin waren in der griechisch-römischen und der byzantinischen Ära bevölkerungsreiche Städte«, erklärt der Archäologe Joram Zafrir. Mehr als 100.000 Menschen hätten in dieser fruchtbaren Gegend im Becken des Guvrin-Flusses gelebt. »Sie lag weit entfernt von der Via Maris mit ihren sich ständig bekämpfenden Armeen und bot durch die Höhlen Schutz für die Bewohner.« Während die untere Stadt bis heute existiert und Besucher in Staunen versetzt, sind die oberen urbanen Siedlungen längst zerstört.

Mit Beit Guvrin-Marescha verfügt Israel nun über acht Weltkulturerbestätten, die von der Regierung besonders geschützt werden: die Weiße Stadt Tel Aviv, die Altstadt von Akko, die Hügel (Tel) von Beer Sheva, Megiddo und Hazor, die Bahai-Gärten in Haifa, die Wüsten- und Gewürzstädte im Negev, die Höhlen im Carmelgebirge sowie Masada, die Festung von Herodes, die majestätisch über dem Toten Meer thront und in keinem Reiseplan fehlen darf.

Israel/Gaza

Wie Israel mit der Hamas um Details des Geisel-Abkommens ringt

Vor mehr als 15 Monaten begann der palästinensische Terror den Krieg. Nun deutet viel darauf hin, dass Verhandlungen um eine Feuerpause vor dem Abschluss stehen

 15.01.2025

Nahost

USA: Gaza-Deal so nah »wie nie zuvor«

Washington gibt sich optimistisch: Eine Einigung auf eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas sowie die Freilassung von Geiseln stehe bevor. Der US-Außenminister sagt: Es liegt nun an der Hamas

von Julia Naue  14.01.2025

Würdigung

Argentiniens Präsident Milei erhält »jüdischen Nobelpreis«

Der ultraliberale Staatschef gilt als enger Verbündeter Israels und hat großes Interesse am Judentum. Das Preisgeld in Höhe von einer Million Dollar will er für den Kampf gegen Antisemitismus spenden

von Denis Düttmann  14.01.2025

Gerhard Conrad

»Hamas ist ein Gegner, der nur in extremer Not einlenkt«

Der ehemalige Geisel-Unterhändler und BND-Agent über einen möglichen Deal zwischen Hamas und Israel und die Folgen für den Nahen Osten

von Michael Thaidigsmann  14.01.2025

Israel

Ben Gvir: Geisel-Deal bedeutet Ende der Regierungskoalition

Der rechte Minister gibt zu, im vergangenen Jahr eine Waffenstillstandsvereinbarung mehrfach verhindert zu haben

 14.01.2025

Terror

Bericht: Hamas akzeptiert Entwurf für Geisel-Deal

Es müssten nur noch letzte Details geklärt werden, so ein israelischer Regierungsvertreter

 14.01.2025 Aktualisiert

Israel

Luftalarm wegen Rakete aus dem Jemen

Mehrere Menschen verletzten sich auf dem Weg zum Schutzraum

 14.01.2025

Washington D.C.

USA legen Nachkriegsplan für Gaza vor

Blinken will die Palästinensische Autonomiebehörde in eine Regierung einbeziehen. Israel lehnt dies ab, da auch sie den Terror unterstützt

 14.01.2025

Geisel-Deal

»Ein Schimmer der Hoffnung, aber wir bleiben vorsichtig«

In Doha sollen heute wohl letzte offene Fragen geklärt werden, während immer mehr Details über den möglichen Deal zwischen Israel und Hamas bekannt werden

 14.01.2025