Unruhen
Zwischen israelischen Sicherheitskräften und gewaltbereiten Palästinensern ist es am Freitagmorgen auf dem Tempelberg in Jerusalem zu Zusammenstößen gekommen. Nach Angaben der israelischen Polizei gab es nach dem Ende des muslimischen Morgengebets eine gewalttätige Auseinandersetzung bei der Al-Aksa-Moschee, bei der Randalierer Steine geworfen und Feuerwerkskörper abgefeuert hätten. Daraufhin setzte die Polizei Tränengas ein. Rund 150 Personen sollen verletzt worden sein. Zum Freitagsgebet wurden Zehntausende Muslime in der Jerusalemer Altstadt erwartet, um während des muslimischen Fastenmonats Ramadan auf und um den Tempelberg zu beten. Am Freitagabend beginnt Pessach, das zusätzlich Gläubige und Besucher anziehen wird. Das Tourismusministerium erwartet insgesamt 30.000 ausländische Touristen allein in dieser Woche. Darüber hinaus wollen trotz einer blutigen Terrorwelle in Israel Tausende Christen am Karfreitag den Kreuzweg in Jerusalem nachstellen. Es wird ein massives Polizeiaufgebot vor allem in der Altstadt erwartet. Die Sicherheitslage ist dabei extrem angespannt: In den vergangenen Wochen sind bei vier Anschlägen in Israel 14 Menschen getötet worden. dpa/ja
Beauftragte
Die Sängerin, TV-Produzentin, Buchautorin und Aktivistin Noa Tishby ist die erste Sonderbeauftragte für die Bekämpfung von Antisemitismus und der Delegitimierung Israels. Außenminister Yair Lapid stellte sie am Montag im neuen Amt vor. Sie werde »eine starke Stimme im Kampf gegen die steigende Flut des Hasses gegen Juden und den Staat Israel sein«, meinte er. Tishby versprach, alles zu tun, die wachsende Bedrohung durch Antisemitismus zu bekämpfen, um das Leben für Juden weltweit sicherer zu machen.
Impfkampagne
Israel versucht, nach einem Ausbruch von Impfpolio (Kinderlähmung) in Jerusalem mit einer Impfkampagne die Ausbreitung der Krankheit zu stoppen. Diese wurde gestartet, nachdem Anfang März Impfpolio bei einem vierjährigen Kind in Jerusalem entdeckt worden war. Das Kind war selbst nicht geimpft und hatte sich durch eine Polio-Lebendimpfung einer anderen Person infiziert. Mittlerweile sind demnach sechs solche Fälle bekannt, zumindest einer davon mit Symptomen. Alle Betroffenen seien ungeimpft gewesen. Das Gesundheitsministerium untersucht zudem landesweit das Abwasser auf Polio-Viren. Entsprechende Funde seien bereits in mehreren Städten gemacht worden, hieß es. Israel begann 1957 mit der Impfung gegen das Poliovirus. Den letzten dokumentierten Fall von Wildpolio gab es nach Angaben des Gesundheitsministeriums 1988.
Haggadot
Die israelische Nationalbibliothek hat eine Reihe der weltweit wichtigsten Pessach-Haggadot online gestellt. Ab Freitag können die Werke heruntergeladen werden, teilte die Bibliothek mit. Die oft reich bebilderten Bücher beinhalten die Erzählungen und religiösen Handlungsanweisungen für den Sederabend, der in diesem Jahr am 15. April gefeiert wird. Die Bibliothek ist nach eigenen Angaben im Besitz von rund 15.000 Ausgaben der Textsammlungen, darunter traditionelle und nichttraditionelle Versionen. Zu den Sammlungen gehören handschriftliche Exemplare ebenso wie seltene und frühe Drucke sowie moderne Adaptionen und digitale Kopien, darunter etwa die Rothschild-Haggada aus dem 15. Jahrhundert. Sie wurde von dem bekannten jüdischen Künstler Joel ben Shimon in Norditalien illustriert und von den Nazis während der Schoa aus dem Besitz der Familie Rothschild gestohlen. Nach der Rückgabe schenkte die Familie die Haggada der Nationalbibliothek.
Lehrstuhl
Ehud Gazit ist der erste israelische Wissenschaftler, der für den Chemie-Lehrstuhl an den Internationalen Solvay-Instituten (ISI) in Brüssel ausgewählt wurde. Der Wissenschaftler von der Universität Tel Aviv ist der erste Chemiker außerhalb der Vereinigten Staaten und Europas, der in diese Position berufen wurde. Das ISI wurde vor etwa einem Jahrhundert in Belgien gegründet, um kreative und bahnbrechende Forschung in Physik, Chemie und verwandten Bereichen zu entwickeln. Der Solvay-Lehrstuhl wurde bislang von 15 der weltbesten Wissenschaftler bekleidet, darunter drei Nobelpreisträgern für Chemie.
Hai
An Israels Mittelmeerküste ist eine seltene Hai-Art gesichtet worden. Wie die israelische Natur- und Parkbehörde mitteilte, hielt sich der Hammerhai in einem Meeresschutzgebiet bei Aschdod auf. Ein Fischer hatte ihn entdeckt und umgehend die Behörde informiert. Dies sei der erste Hammerhai seit mehr als einem Jahrzehnt, sagte Marineinspektor Evyatar Ben-Avi, der den Vorgang dokumentierte. Er freue sich, »dass wir neue Informationen über diese Art im Mittelmeer haben«, so der Marineinspektor. Der Hai sei etwa drei Meter lang gewesen. Er habe ihn eine halbe Stunde lang beobachtet, sagte Ben-Avi. »Er blieb in unserer Nähe, und wir waren sehr überrascht, dass er keine Angst hatte und nicht wegschwamm.«
Virenschutz
Zink, Kupfer und bestimmte Flavonoide sind laut einer israelischen Studie offenbar ein wirksamer Virenschutz. Das haben Wissenschaftler von der biomedizinischen Fakultät an der Universität Tel Aviv herausgefunden. Die Inhaltsstoffe, die einzeln bereits von der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel (FDA) als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen sind, »scheinen zusammen die Replikation von RNA-Viren auf bemerkenswerte Weise zu hemmen«, sagte einer der Forscher hinter der Studie, Daniel Segal. Die Virusreplikation sei im Vergleich zu normalen Umständen um mindestens 50 Prozent verringert worden. Im Labor sei die Mischung an Zellen aus der menschlichen Lunge getestet worden, zusammen mit RNA-Viren, einschließlich solcher, die Grippe und Erkältung verursachen.