Unglück auf dem Lago Maggiore

Mossad-Agent war Teil einer Mission gegen iranische Waffenprojekte

In den vergangenen Tagen wurde in Israel breit über die Hintergründe des mysteriösen Bootsunglücks berichtet und spekuliert. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Der bei einem mysteriösen Bootsunglück auf dem Lago Maggiore ums Leben gekommene israelische Geheimdienstmann war offenbar Teil einer Mission gegen iranische Waffenprojekte, wie der israelische Sender Channel 12 am Wochenende meldete.

Das bei stürmischer See an Pfingsten gekenterte Boot soll voll von israelischen und italienischen Geheimagenten gewesen sein, die den Abschluss einer Mission gefeiert hätten.

In der norditalienischen Region nahe des Sees sind etliche Unternehmen angesiedelt, die Produkte für militärische Zwecke entwickeln - etwa Drohnen. Zuletzt soll der Iran versucht haben, an entsprechendes Material zu gelangen.

Der 50-jährige Mitarbeiter des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad wurde unterdessen in seiner Heimatstadt Aschkelon beigesetzt. Mossad-Chef David Barnea würdigte bei der Zeremonie den Verstorbenen - dessen Namen er nur mit »M« angab - als »Mann von Werten«, der im Geheimen viel für das Volk Israel getan habe.

Barnea und seine Begleiter trugen bei der Beerdigung Masken und Baseball-Kappen. Israelische Medien machten zudem die Gesichter unkenntlich.

Der Kapitän des gekenterten Bootes wurde inzwischen festgenommen, weil das mit 23 Passagieren besetzte Boot nur 15 Personen hätte aufnehmen dürfen. Bei dem Unfall waren neben dem Israeli drei weitere Personen ums Leben gekommen.

Medienberichten zufolge waren es zwei italienische Geheimdienstler und eine Russin, Teil der zweiköpfigen Besatzung. Die übrigen Passagiere konnten sich in Sicherheit bringen.

In den vergangenen Tagen wurde in Israel breit über die Hintergründe des mysteriösen Bootsunglücks berichtet und spekuliert. Die überlebenden israelischen Staatsbürger sollen mit einem Privatflugzeug zurückgeflogen worden sein. kna/ja

Krieg

Der Erklärer

Armeesprecher Daniel Hagari begleitete die Israelis durch die schwersten Tage ihrer Geschichte. Jetzt hängt er seine Uniform an den Nagel – offenbar nicht ganz freiwillig

von Sabine Brandes  16.03.2025

Geiseln

»Ich bin aus den Tunneln wiedergeboren«

Tal Shoham gibt nach 505 Tagen in den Hamas-Tunneln ein erstes Interview. Er fordert die Freilassung der noch in Gaza verbleibenden Menschen

von Sabine Brandes  16.03.2025

Libanon

Hisbollah-Mitglieder nach Verstoß gegen Waffenruhe getötet

Auch während der seit November geltenden Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah kommt es immer wieder zu tödlichen Angriffen der israelischen Luftwaffe. Israel begründet dies mit Verstößen

 16.03.2025

Jemen

Huthi-Anführer verlassen Hauptstadt nach Angriffen im Jemen

Nach den US-Angriffen und aus Sorge vor weiteren Explosionen fliehen einige führende Mitglieder aufs Land

 16.03.2025

Nahost

Erster Besuch nach mehr als 50 Jahren

Begeisterung: Eine drusische Delegation aus Syrien reist nach Israel und trifft sich mit dortigen Gemeindemitgliedern

von Sabine Brandes  16.03.2025

Washington/Sanaa/Jerusalem

Trump befiehlt Angriffe auf Huthi-Miliz im Jemen

Mit dem Gaza-Krieg begannen auch Attacken der Huthi auf Israel und auf Schiffe im Roten Meer. Von Gegenangriffen im Jemen ließ sich die Miliz nicht beeindrucken. Nun will sie der US-Präsident brechen

von Lars Nicolaysen  16.03.2025

Israelhass

Website veröffentlicht Namen von IDF-Soldaten

Ein kanadischer Journalist hat eine Datenbank mit 85 Kanadiern erstellt, die dem israelischen Militär gedient haben sollen. Offenbar will er damit Druck auf die kanadische Regierung ausüben

 15.03.2025

Washington/Tel Aviv/Gaza

USA machen Druck auf Hamas - Israel prüft weitere Schritte

Die USA legen im Gaza-Konflikt einen neuen Vorschlag auf den Tisch. Doch die Hamas geht nur teils darauf ein - die Angehörigen der Geiseln müssen weiter bangen

 15.03.2025

Gaza/Tel Aviv

Ehemalige Hamas-Geisel berichtet über schwerste Misshandlung

Der junge Mann wurde in einer winzigen unterirdischen Zelle festgehalten, immer wieder geschlagen und gedemütigt. Den schlimmsten Moment seines Lebens erlebte er ausgerechnet an seinem Geburtstag

von Sara Lemel  14.03.2025