Eilat

Unerschrockene Urlauber

Strandleben in Eilat Foto: Flash 90

Jeden Morgen biegen sich die Tische fast unter den Bergen frischer Köstlichkeiten: exotische Früchte, Käse verschiedenster Sorten, Salate, Kuchen, Körbe mit duftenden Backwaren. Im Urlaub lieben Israelis ein ausgiebiges Frühstück, um sich für die Ferientage zu stärken. Und die Vier- wie Fünfsternehotels im Badeparadies Eilat bieten alles, was die Herzen ihrer Gäste begehren. Montag früh saßen die meisten schon in den Speisesälen und bissen in die krossen Brötchen, als es draußen plötzlich ohrenbetäubend knallte. Raketenalarm am Roten Meer.

Miriam Maimon hörte es genau: »Auf einmal machte es Bumm. Es war sehr laut.« Maimon ist mit ihrer Familie für eine Woche aus dem Zentrum des Landes nach Eilat gekommen. Früher sei sie jeden Sommer in die Türkei geflogen, »doch seit der Gaza-Flottille kommt das für uns nicht mehr infrage«. Ihren Urlaub will sie trotz des mulmigen Gefühls in der Magengegend wegen der Katjuschas aus dem Sinai nicht abbrechen. »Ich lasse mich von Terroristen nicht vertreiben, dies ist unser Land.«

Hochsaison Derzeit herrscht Hochsaison im Badeparadies. Auch die Fluggesellschaft EL AL will einen Teil des lukrativen Kuchens abbekommen, der nach dem extrem eingeschränkten Tourismus in Richtung Türkei noch gewachsen ist. Vor wenigen Tagen gab die nationale Linie bekannt, dass sie die Strecke Tel Aviv–Eilat in ihr Programm aufnimmt.

Es boomt im Süden des Landes. Die Hotels seien zu 80 Prozent ausgebucht, gibt Schabtai Schai an, Leiter der Hotelver-einigung von Eilat. »Und nach den Bomben hat es bislang auch keine Stornierungen gegeben. Einige Reiseveranstalter aus dem Ausland haben zwar angerufen, um zu erfahren, was hier los ist, aber niemand hat etwas abgesagt, auch nicht für die kommende Saison.« Auch der erste Mann der Stadt, Meir Yitzhak Halevi, beruhigt: »Diese Raketensalve war völlig außergewöhnlich, es ist nichts, das für Eilat typisch ist.« Mehr als die Bomben jedoch scheinen die Rekordtemperaturen die Urlauber zu beschäftigen. Zahlreiche Anrufer bei der Stadtverwaltung fragten an, wie lange die Hitzewelle, die das ganze Land seit Tagen in Atem hält, noch andauern wird. Der Tipp der Mitarbeiter: Es hilft nur ein Sprung ins kühle Nass.

Israel

Bernard-Henri Lévy sagt aus Protest Teilnahme an Konferenz in Israel ab

Der Schritt des französischen Philosophen erfolgte aus Protest gegen die Einladung der zwei rechten französischen Politiker Jordan Bardella und Marion Maréchal

von Michael Thaidigsmann  13.03.2025

Jerusalem/Genf

Nach Israel-kritischem Bericht: Netanjahu wirft UNHRC Antisemitismus vor

Ein UN-Bericht wirft Israel sexualisierte Gewalt gegen Palästinenser vor. Der Ministerpräsident spricht von einem »antiisraelischen Zirkus«

von Imanuel Marcus  13.03.2025

Geiseln

Avinatan lebt!

Es ist das erste Lebenszeichen der 32-jährigen Geisel. Seine Freundin, die befreite Noa Argamani, kämpft unermüdlich für ihn

von Sabine Brandes  13.03.2025

Vermisst!

Angekettet und allein

Alon Ohel wurde am 7. Oktober schwer verletzt und verschleppt

von Sabine Brandes  13.03.2025

Doha

Verhandlungen um Waffenruhe und Geiseln stocken

Die Gespräche kommen nicht voran. Welches Ziel verfolgen die Amerikaner?

 13.03.2025

Washington D.C.

Trump: Niemand will Palästinenser aus Gaza vertreiben

Der US-Präsident hat gesagt, die USA könnten den Gazastreifen besitzen und wiederaufbauen. Nun versicherte er, dass ihn aber niemand zwangsweise verlassen müsse

 13.03.2025

Nahost

Geisel-Familien fürchten Auswirkungen des Gaza-Stromlieferungsstopps

Israel hat die Stromzufuhr nach Gaza gekappt, um Druck auf die Hamas auszuüben. Angehörige der verschleppten Israelis haben bei Gericht eine Aufhebung dieses Beschlusses beantragt

 12.03.2025

Nahost

Israel und Libanon sprechen über Landgrenze

Nach einem Treffen, an dem auch die USA und Frankreich beteiligt waren, will Jerusalem mit dem Nachbarland strittige Themen erörtern

 12.03.2025

Geisel

»Zum Geburtstag schlug er mich mit einer Eisenstange«

Der 23-jährige Israeli Omer Wenkert schildert schockierende Details seiner Gefangenschaft in Gaza in einem ersten Interview

von Sabine Brandes  12.03.2025