Israel

Ultraorthodoxe Zeitung verurteilt Ben-Gvir - auf Arabisch

»Yated Ne’eman« nennt den rechtsextremen Minister einen Brandstifter

von Sophie Albers Ben Chamo  28.08.2024 11:44 Uhr

Das Titelblatt von »Yated Ne’eman«

»Yated Ne’eman« nennt den rechtsextremen Minister einen Brandstifter

von Sophie Albers Ben Chamo  28.08.2024 11:44 Uhr

Die ultraorthodoxe Tageszeitung »Yated Ne’eman« hat Israels Minister für Nationale Sicherheit scharf attackiert. Dass der für seine rechtsextremen Agitationen berüchtigte Itamar Ben-Gvir den Tempelberg bestiegen und behauptet habe, dort eine Synagoge bauen zu wollen, »gefährde die Sicherheit des Heiligen Landes«, steht auf dem Titelblatt der Dienstagsausgabe zu lesen. Und das sogar in Arabisch.

»Es ist bekannt, dass es allen jüdischen Rechtsgelehrten aller Generationen zufolge für Juden strengstens verboten ist, den Tempelberg zu besteigen, den die Muslime Al-Aksa nennen. Diese Meinung hat sich nicht geändert und gilt nach wie vor mit voller Kraft«, ist zuerst in Arabisch und darunter in Ivrit in großen Lettern zu lesen. »Der politische Pyromane zündet das Gebiet zum zweiten Mal an«, heißt es darunter.

»unnötig und gefährlich«

Bereits im Januar vergangenen Jahres hatte »Yated Ne’eman« einen Besuch Ben-Gvirs auf dem Tempelberg als »unnötige und gefährliche Provokation« bezeichnet.

Die Zeitung ist das Sprachrohr der ultraorthodoxen Partei Degel HaTorah, die bisher eher wegen der fanatisch scharfen Trennung der Geschlechter für Schlagzeilen gesorgt hatte.

Lesen Sie auch

Auch die ultraorthodoxe Zeitung »HaDerech«, die wiederum das Sprachrohr der Haredi-Partei Shas ist, kritisierte die jüngste Provokation des Ministers: »Ben-Gvir entweiht die Heiligkeit des Tempelbergs«, heißt es dort.

»Keine Änderung des Status quo«

Ben-Gvir hatte in einem Radiointerview getönt, dass es »keine diskriminierende Politik auf dem Tempelberg« geben werde und dass man dort beten dürfe. Wenn es nach ihm ginge, hätte er auf dem Tempelberg »schon längst« die israelische Fahne gehisst.

Derzeit dürfen nur Muslime auf dem Tempelberg beten, wo sich die Al-Aksa-Moschee, die drittheiligste Stätte des Islam, befindet. Der Status quo auf dem Tempelberg besteht seit 1967. Seitdem wird das Hochplateau von der islamischen Waqf-Behörde beaufsichtigt.

Das Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu hat es bei der Richtigstellung belassen, dass es »keine Änderung des Status quo« gebe. Mittlerweile fordern auch Likud-Mitglieder, dass Netanjahu den regelmäßig zündelnden Sicherheitsminister endlich in die Schranken weist.

Nahost

USA: Gaza-Deal so nah »wie nie zuvor«

Washington gibt sich optimistisch: Eine Einigung auf eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas sowie die Freilassung von Geiseln stehe bevor. Der US-Außenminister sagt: Es liegt nun an der Hamas

von Julia Naue  14.01.2025

Würdigung

Argentiniens Präsident Milei erhält »jüdischen Nobelpreis«

Der ultraliberale Staatschef gilt als enger Verbündeter Israels und hat großes Interesse am Judentum. Das Preisgeld in Höhe von einer Million Dollar will er für den Kampf gegen Antisemitismus spenden

von Denis Düttmann  14.01.2025

Gerhard Conrad

»Hamas ist ein Gegner, der nur in extremer Not einlenkt«

Der ehemalige Geisel-Unterhändler und BND-Agent über einen möglichen Deal zwischen Hamas und Israel und die Folgen für den Nahen Osten

von Michael Thaidigsmann  14.01.2025

Israel

Ben Gvir: Geisel-Deal bedeutet Ende der Regierungskoalition

Der rechte Minister gibt zu, im vergangenen Jahr eine Waffenstillstandsvereinbarung mehrfach verhindert zu haben

 14.01.2025

Terror

Bericht: Hamas akzeptiert Entwurf für Geisel-Deal

Es müssten nur noch letzte Details geklärt werden, so ein israelischer Regierungsvertreter

 14.01.2025 Aktualisiert

Israel

Luftalarm wegen Rakete aus dem Jemen

Mehrere Menschen verletzten sich auf dem Weg zum Schutzraum

 14.01.2025

Washington D.C.

USA legen Nachkriegsplan für Gaza vor

Blinken will die Palästinensische Autonomiebehörde in eine Regierung einbeziehen. Israel lehnt dies ab, da auch sie den Terror unterstützt

 14.01.2025

Geisel-Deal

»Ein Schimmer der Hoffnung, aber wir bleiben vorsichtig«

In Doha sollen heute wohl letzte offene Fragen geklärt werden, während immer mehr Details über den möglichen Deal zwischen Israel und Hamas bekannt werden

 14.01.2025

7. Oktober

Einigung auf Geisel-Deal zum Greifen nahe 

Ein Drei-Stufen-Plan sieht Medien zufolge die Freilassung von Geiseln sowie palästinensischen Häftlingen vor. Das Weiße Haus gibt sich optimistisch, dass bald ein Deal stehen könnte

von Julia Naue  13.01.2025 Aktualisiert