Eine Überlebende des Hamas-Massakers wird Israel beim diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) in der Schweiz vertreten. Die 24 Jahre alte Yuval Raphael setzte sich am Mittwochabend im Finale der Fernsehshow »Hakochav Haba« (»Der nächste Star«) gegen weitere Kandidaten durch. Sie ist israelischen Medien zufolge ein Neuling in der Musikbranche.
Raphael sang im Finale »Dancing Queen« von ABBA und widmete den Song »all den Engeln«, die auf dem Nova-Festival ermordet wurden. Das Lied, mit dem die Sängerin beim ESC antreten wird, soll israelischen Medien zufolge im kommenden Monat ausgewählt werden.
Die junge Frau überlebte am 7. Oktober 2023 den brutalen Überfall der Hamas und anderer extremistischer Palästinenserorganisationen auf das Nova-Musikfestival. Die Terroristen ermordeten dabei 364 Menschen und entführten Dutzende von der Party in den Gazastreifen.
Raphael überlebte den israelischen Berichten zufolge, indem sie sich in einem Schutzraum stundenlang unter Leichen versteckte. Die junge Frau rechne zwar mit Buhrufen bei ihrem Auftritt in Basel. Sie wolle dennoch ihre Geschichte erzählen.
Beim vergangenen ESC hatten Israelfeinde gefordert, Eden Golan wegen des Vorgehens der israelischen Armee im Gaza-Krieges auszuschließen. Die ESC-Organisatoren entschieden sich gegen einen solchen Schritt. Die israelische Sängerin Eden Golan war daraufhin bei ihrem ESC-Auftritt im schwedischen Malmö 2024 zum Teil heftig angefeindet und ausgebuht worden und konnte sich nur unter massivem Schutz durch die schwedische Polizei und israelische Geheimdienste in Malmö bewegen. Sie belegte dennoch den fünften Platz.
Hätte nur das Fernsehpublikum abgestimmt, wäre sie Zweite geworden. In das Ergebnis fließen auch Jury-Stimmen ein. Den ersten Platz belegte Nemo, eine nicht-binäre Person aus der Schweiz, mit dem Song »The Code«. dpa/ja