Deal

U-Boote auf Eis

Ab 2027 sollen die neuen U-Boote auftauchen. Foto: Flash 90

Jerusalem und Berlin sollen sich darauf geeinigt haben, den Vertrag über den Kauf von U-Booten zu annullieren, falls die laufenden polizeilichen Ermittlungen tatsächlich ergeben sollten, dass Korruption vorgelegen hat. In den kommenden Wochen soll eine entsprechende Vereinbarung von beiden Seiten unterschrieben werden.

Im Oktober vergangenen Jahres hatte Premierminister Benjamin Netanjahu stolz in der Knesset erklärt, dass er kurz vor einem Deal mit der deutschen Regierung stehe, drei neue U-Boote zu kaufen, um die bestehende Flotte von sechs auf neun aufzustocken. Kurz darauf jedoch wurde im Kanal 2 ein Fernsehbericht ausgestrahlt, in dem der Journalist Raviv Drucker belastendes Material präsentierte.

Darin ging es darum, dass Netanjahus persönlicher Anwalt David Schimron gleichzeitig der juristische Berater des Leiters der Marineabteilung von Thyssen-Krupp in Israel war. Der deutsche Rüstungskonzern Thyssen-Krupp soll die Boote bauen.

Vetternwirtschaft In dem Bericht heißt es, der Regierungschef habe den Deal mit den Deutschen auf Anraten Schimrons und gegen den ausdrücklichen Willen der israelischen Armee durchgedrückt und sogar eine internationale Ausschreibung zurückgezogen. Der damalige Verteidigungsminister Mosche Yaalon hatte argumentiert, dass Israel maximal zwei weitere U-Boote brauche. Netanjahu erklärte wiederholt, er habe nichts von den Verbindungen Schimrons gewusst. Dennoch wurden Ermittlungen eingeleitet. Der Verdacht lautet auf Vetternwirtschaft – Schimron ist gleichzeitig Netanjahus Cousin.

Eigentlich hätte die Vereinbarung bereits Ende des vergangenen Jahres unterzeichnet werden sollen. Doch die Medienberichterstattung über den Skandal hatte zu einer viermonatigen Gesprächspause geführt. Jetzt, so schreibt die Tageszeitung Haaretz, wolle Deutschland einen Passus hinzufügen, dass der Deal davon abhängt, was die Ermittlungen ergeben. Sollten kriminelle Handlungen nachgewiesen werden, werde der Kaufvertrag nichtig. Netanjahu soll dem zugestimmt haben.

Auf diese Weise könnte der U-Boot-Deal im Wert von rund 1,5 Milliarden Euro (von denen ein Drittel als Militärhilfe von Deutschland übernommen wird) doch noch zustande kommen – obwohl darüber die dunklen Wolken des Korruptionsverdachts hängen

Irak

Entführte Israelin Elizabeth Tsurkov soll am Leben sein

Elizabeth Tsurkov wurde vor zwei Jahren von der schiitischen Terror-Miliz Kataib Hisbollah entführt

 23.01.2025

Geiseldeal

Wird Liri dabei sein?

Am Samstag sollen die Terroristen der Hamas vier Frauen freilassen. Für die Angehörigen der Geiseln ist die Anspannung größer als bisher

von Sabine Brandes  23.01.2025

Geiseln

»Wenn er noch lebt, wäre das ein Wunder«

Sharone Lifschitzs 84 Jahre alter Vater Oded ist noch immer in der Gewalt der Hamas. Sie hat kaum Hoffnungen, ihn noch einmal lebend zu sehen

 23.01.2025

Online-Betrug

Betrügerische Spendenaufrufe nutzen die Rückkehr der israelischen Geiseln aus

Nach der Freilassung der israelischen Geiseln missbrauchen Betrüger den Willen zu helfen

 23.01.2025

Interview

»Es braucht vor allem Geduld«

Traumatherapeutin Ofrit Shapira Berman über ihre Arbeit mit freigelassenen Geiseln und menschliche Stärke

von Sabine Brandes  23.01.2025

Songcontest

Überlebende des Nova-Massakers vertritt Israel beim ESC

Yuval Raphael ist noch ein Neuling in der Musikbranche

 23.01.2025

Meinung

Kennen Sie Abed Hassan?

Medien feiern den Berliner als »deutsche Stimme aus Gaza«, dass er den Terror der Hamas verharmlost, scheint sie nicht zu stören

von Susanne Stephan  23.01.2025 Aktualisiert

Naher Osten

Trump will Huthis wieder zur Terrororganisation erklären

Joe Bidens Außenminister Blinken hatte die Huthis von der Terrorliste genommen, um Hilfslieferungen in den Jemen zu vereinfachen

 23.01.2025

Nahost

Israel besteht auf Freilassung Arbel Yehouds

Die 29-Jährige wird wohl vom Islamischen Dschihad festgehalten, weshalb die Regierung befürchtet, dass die Hamas ihre Freilassung aufschieben könnte

 23.01.2025