Israel

Türkische Botschaft setzt Fahne auf halbmast - Katz bestellt Vize-Botschafter ein

Trauer um den Drahtzieher der Massaker vom 7. Oktober: Die türkische Botschaft in Tel Aviv hat die Nationalfahne auf halbmast gesetzt Foto: Copyright (c) Flash 90 2024

Nach der Tötung von Ismail Haniyeh hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan für diesen Freitag einen »nationalen Tag der Trauer« ausgerufen und den langjährigen Hamas-Chef einen »Märtyrer« genannt. Auch die türkische Botschaft in Tel Aviv hat ihre Fahne auf halbmast gesetzt, um den Tod des Mannes zu betrauern, der maßgeblich für die Massaker vom 7. Oktober verantwortlich ist.

Kurz darauf teilte Israels Außenminister Israel Katz mit, dass er den stellvertretenden Botschafter für eine Rüge einbestellt habe. »Der Staat Israel wird keine Trauergesten für einen Mörder wie Ismail Haniyeh tolerieren«, stellte Katz klar. »Wenn die Botschafts-Repräsentanten trauern wollen, sollen sie in die Türkei gehen.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Mit dem Trauertag wolle die Türkei »unsere Unterstützung für die palästinensische Sache und unsere Solidarität mit unseren palästinensischen Brüdern« bekunden, schrieb Erdoğan auf der Plattform X. »Ich gedenke Ismail Haniyeh und aller palästinensischen Märtyrer mit Mitgefühl und spreche dem palästinensischen Volk in meinem Namen und dem meines Volkes mein Beileid aus.«

Erdoğan hatte den Anschlag auf Haniyeh in Teheran bereits zuvor scharf verurteilt und Israel beschuldigt, damit einen regionalen Krieg anzetteln zu wollen. In einem Gespräch mit US-Präsident Joe Biden sagte Erdoğan laut staatlicher Agentur »Anadolu«, Israels Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe bei jedem Schritt bewiesen, dass sie keinen Waffenstillstand und keinen Frieden wolle.

Der Chef der türkischen Religionsbehörde Diyanet, Ali Erbas, kündigte an, dass für Haniyeh in Diyanet-Moscheen gebetet werden solle. Pikant: Die deutschen DITIB-Moscheen sind Diyanet unterstellt.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Israel versuche, den Krieg in Gaza auf die gesamte Region auszuweiten. Die Ermordung des Hamas-Führers habe den Bemühungen um einen Waffenstillstand im Gazastreifen »einen schweren Schlag versetzt«.

Haniyeh war am Mittwoch in der iranischen Hauptstadt Teheran getötet worden. Die Hamas und der Iran machen Israel für die Ermordung verantwortlich. Israel hat sich bislang nicht zur Tötung des Hamas-Führers geäußert.

Die Türkei unterhält enge Beziehungen zur Hamas. Erst im April hatte Präsident Erdoğan Haniyeh in Istanbul empfangen. Erdoğan hatte das Massaker der Islamisten in Israel am 7. Oktober zwar verurteilt. Die dafür verantwortliche Hamas hatte er aber später wiederholt als »Befreiungsorganisation« bezeichnet. Die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei haben sich seit dem 7. Oktober 2023 massiv verschlechtert. dpa/ja

Israel

Raketenangriff aus Gaza

Vier einfliegende Raketen werden registriert und zum Teil abgefangen

 11.12.2024

Gazastreifen

Terror-Vorwürfe: World Central Kitchen entlässt 62 Mitarbeiter

Die NGO kümmert sich um die Lebensmittelversorgung in Gaza. Der israelischen Regierung zufolge sollen einige Beschäftigte Verbindungen zu Terrororganisationen haben

 11.12.2024

Meinung

Syrien und die verfrühte Freude des Westens über den Sieg der Islamisten

Ein Gastkommentar von Ingo Way

von Ingo Way  11.12.2024

Nahost

Israel warnt die neuen Machthaber in Syrien

Nach dem Sturz des syrischen Präsidenten Assad zerstört Israel militärische Fähigkeiten des Nachbarlandes. Regierungschef Netanjahu warnt die Rebellen. Wie geht es mit Syrien weiter?

von Lars Nicolaysen  11.12.2024

Sicherheit

Israel: Haben syrische Kriegsmarine versenkt

Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Assad durch Rebellen will Premier Netanjahu kein Risiko eingehen. Vorsorglich zerstört Israel deshalb die militärischen Fähigkeiten des Nachbarlandes

von Jan-Uwe Ronneburger  10.12.2024

Archäologie

Israelische Forscher finden Hinweis auf steinzeitliche Anbetung

Ein gravierter Stein aus der Altsteinzeit, gefunden im tiefsten Inneren einer Höhle in Nordisrael, könnte nach Forscherangaben der früheste Nachweis der Region für kollektive rituelle Handlungen sein

 10.12.2024

Nahost

Jerusalem: Berichte über israelische Panzer nahe Damaskus sind falsch

Israel hat Truppen in eine Pufferzone zwischen den Golanhöhen und Syrien verlegt - zur Verteidigung der Grenze. Weiter sollen sie jedoch nicht vorgedrungen sein

 10.12.2024

Meinung

Der Papst und sein einseitiges Mitgefühl für Judenfeinde

Das Jesus-Kind in ein Palästinensertuch einzuwickeln zeigt, dass der Vatikan seine Tradition verleugnet, um im Nahostkonflikt Partei zu ergreifen

von Maria Ossowski  10.12.2024

Meinung

Amnesty, Israel und die »Untermenschen«

Die Verleumdung Israels durch die Menschenrechtsorganisation ist einmal mehr beispiellos. Ein Kommentar von Wolf J. Reuter

von Wolf J. Reuter  10.12.2024