Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und US-Präsident Donald Trump sind am Montag in Washington zusammengetroffen.
Dabei sagte Trump, er halte Frieden im Nahen Osten weiterhin für möglich. Es werde aber keinen Frieden geben, solange die Palästinenser sich weigerten, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Botschaft Trump und seine Frau Melania begrüßten Benjamin Netanjahu und seine Frau Sara zunächst außerhalb des Weißen Hauses. Anschließend äußerten sich Trump und Netanjahu zur geplanten Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem im Mai 2018. Trump sagte, er erwäge zu diesem Anlass einen Besuch in Israel: »Ich könnte, ich könnte«, sagte er vor Journalisten. Im Mai jährt sich die Staatsgründung Israels zum 70. Mal.
Bei dem Treffen mit Netanjahu im Weißen Haus sagte Trump zum Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern: »Was gäbe es aus humanitärer Sicht Besseres als einen Frieden?« Bisher habe es niemand geschafft, die Jerusalem-Frage zu lösen: »Wir haben sie vom Tisch genommen«, sagte er. Dies eröffne neue Möglichkeiten, so Trump weiter.
Kyros der Große Im Dezember 2017 hatte der US-Präsident Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt. Für diesen Schritt hatte er in Israel Zustimmung und international viel Kritik geerntet. Netanjahu verglich Trumps Entscheidung am Montag mit dem persischen König Kyros dem Großen, der den Juden vor 2500 Jahren erlaubt hatte, von Babylon nach Jerusalem zurückzukehren, mit der Balfour-Erklärung von 1917 und der Anerkennung des Staates Israel 1948 durch US-Präsident Harry Truman.
Die größte Herausforderung für Frieden im Nahen Osten sei weiterhin der Iran, sagte Netanjahu. Am Dienstag wollte der israelische Regierungschef vor der AIPAC-Konferenz in Washington sprechen.
Bei seinem Besuch in Washington traf sich Netanjahu auch mit dem US-Sondervermittler für den Nahen Osten, Trumps Schwiegersohn Jared Kushner. Kushners Job ist allerdings dadurch erschwert worden, dass er keinen Zugang mehr zu Informationen der höchsten Geheimhaltungsstufe erhält. ag