Mit einem Paukenschlag hat die israelische Fußballmannschaft Maccabi Haifa am späten Dienstagabend den italienischen Club Juventus Turin mit 2:0 besiegt.
Damit brachten die Grün-Weißen nicht nur irgendeinen Gewinn nach Hause, sondern den ersten für ein israelisches Team in der Champions League seit zwei Jahrzehnten.
Es war eine der größten Überraschungen in der israelischen Sportgeschichte. Als Stürmer Omer Atzili in der siebten Minute das erste Tor schoss, hielt es die Fans im ausverkauften Sami-Ofer-Stadion schon kaum mehr auf den Sitzen.
Eine Flanke von Pierre Cornud prallte von Atzilis Rücken ab und schlich sich ins Tor ein. Die Mannschaft von Trainer Barak Bachar sorgte damit auch für das schnellste Tor eines israelischen Klubs in der Champions League.
HOCHKLASSIG Als es wieder Atzili war, der in der 42. Minute ins obere Eck traf, gab es für die heimischen Zuschauer kein Halten mehr. »Das war ein großer Sieg«, kommentierte Bachar im Anschluss. »Wir haben in der israelischen Liga gegen Aufsteiger Bnei Reine verloren und hier gegen Juventus gewonnen. Wir wollten gewinnen, aber wir wussten auch, dass wir gegen eine hochklassige Mannschaft spielen. Doch wenn man 90 Minuten lang alles richtig macht, gewinnt man das Spiel.«
»Wenn man 90 Minuten lang alles richtig macht, gewinnt man das Spiel.«
maccabi-trainer barak bachar
Der Sieg brachte dem israelischen Meister seine ersten Punkte in der Champions League ein. Das Team befindet sich nun in einem Kampf um den dritten Platz in der Gruppe H. Zwei Spiele zu Hause gegen den portugiesischen Club Benfica und auswärts bei Paris Saint-Germain verbleiben. Sollte Haifa am Ende der sechs Spiele umfassenden Gruppenphase auf dem dritten Platz stehen, wird es in die K.O.-Runde der Europa League einziehen.
HOFFNUNGEN »Um den dritten Platz ist noch alles offen«, so der Trainer. »Es wird nicht einfach, in den nächsten Spielen Punkte zu holen, aber alles ist möglich. Diese Mannschaft kann alles.« Auch Haifa-Kapitän Neta Lavi ist glücklich über das Ergebnis: »Das war ein verrücktes Spiel, die Teamleistung war unglaublich. Wir haben an uns geglaubt.« Für den unerwarteten Sieg gibt es nicht nur Lob und Ehre, sondern auch Bares, er ist mit einem Geldpreis von fast drei Millionen Euro verbunden.
Für Juventus hingegen ist die Niederlage gegen Außenseiter Maccabi Haifa schockierend. Das Ergebnis schmälert die Hoffnungen der Italiener, sich für das Achtelfinale zu qualifizieren, und bringt Maccabi mit drei Punkten auf Augenhöhe mit dem Favoriten aus Turin. Nach der herben Enttäuschung wächst zudem der Druck auf Trainer Massimiliano Allegri, der schon eine Weile in der Kritik steht.
Die Grün-Weißen haben nun die berechtigte Hoffnung, einen Platz in der Europa League zu bekommen – dem zweitwichtigsten Wettbewerb auf dem Kontinent.