Jerusalem

Trauer um Terroropfer

Es war der schlimmste Terroranschlag seit 15 Jahren. Sieben Israelis sind bei dem Attentat am Freitagabend in Jerusalem ermordet worden. Das jüngste Opfer war der 14-jährige israelische Jugendliche Asher Natan.

Nach dem Schabbatessen zu Hause wollte Natan in der Synagoge Freunde treffen - dort wurde er von dem Palästinenser getötet. Als die Beter die Synagoge verließen, eröffnete der Täter, am Abend des Internationalen Holocaust-Gedenktags, das Feuer.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Unter großer Anteilnahme wurde Natan nun in Jerusalem auf dem jüdischen Friedhof des Ölbergs beerdigt. »Ich wollte immer so sehr, dass es dir gut geht. Jetzt bist du für immer an einem guten Ort«, sagte Asher Natans Vater Aharon bei der Beerdigung. »Asher ist nicht gestorben. Seine Seele ist ewig.«

Laut dem israelischen Nachrichtenportal Ynet sagte der Vater zudem: »Es tut mir leid, dass ich dich manchmal verletzt habe - und das Gute in dir nicht gesehen habe.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Auch das israelische Ehepaar Eli und Natali Mizrahi, das bei dem Angriff getötet wurde, ist am Wochenende beerdigt worden. Elis Vater Shimon sagte auf dem Friedhof in der Nähe von Beit Shemesh, dass das Ehepaar Verletzten helfen wollte, dabei dann aber selbst ins Visier des Täters geriet.

»Ich habe ihnen zugerufen, dass sie nicht herausgehen sollen, aber sie haben nicht reagiert. Sie hörten die Schüsse und gingen hinaus, um zu helfen«, so Elis Vater bei der Beerdigung.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Nach Auskunft der israelischen Behörden handelt es sich bei den anderen Terroropfern um Ilya Sosansky (26), Rafael Ben Eliyahu (56), Shaul Hai (68) und Irina Korolova (59).

KONSEQUENZEN Als Reaktion auf den Anschlag hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu unterdessen eine Politik der harten Hand angekündigt. »Wir suchen keine Eskalation, aber wir sind auf alle Möglichkeiten vorbereitet«, sagte der Chef der neuen Regierung am Sonntag in Jerusalem. »Unsere Antwort auf Terror ist eine harte Hand und eine starke, schnelle und gezielte Reaktion.«

Der Angriff auf die Besucher der Synagoge in Jerusalem war der palästinensische Anschlag mit den meisten Todesopfern seit 2008. Der 21 Jahre alte Attentäter aus Ost-Jerusalem wurde von Polizisten am Tatort erschossen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Auf den Anschlag vor der Synagoge reagierten Palästinenser im Gazastreifen und im Westjordanland mit Freudenfeiern.

Am Samstag kam es dann zu weiteren Terroranschlägen auf Israel: Ein 13-jähriger Palästinenser verletzte zwei Israelis in Jerusalem. Einer von ihnen schoss auf den Jungen, der anschließend medizinisch versorgt wurde. In der Siedlung Kedumim im nördlichen Westjordanland konnte ein Palästinenser bei einer Messerattacke erschossen werden, bevor er Menschen verletzte.

ENTSCHEIDUNG Israelische Sicherheitskräfte versiegelten in der Nacht zum Sonntag das Haus des Attentäters in Ost-Jerusalem. Damit wurde eine nur wenige Stunden alte Entscheidung des israelischen Sicherheitskabinetts umgesetzt: Die Wohnungen oder Häuser von Attentätern sollen künftig sofort versiegelt und dann zerstört werden.

Premier Netanjahu kündigte zudem an, Angehörigen von Attentätern, die Terror unterstützten, soziale Rechte zu entziehen. Weitere mögliche Schritte seien der Entzug israelischer Identitätskarten und des Aufenthaltsrechts.

Auf Entscheidung des Sicherheitskabinetts sollen Israelis zudem leichter Lizenzen für Schusswaffen bekommen. Die Armee beschloss am Sonntag, zur Verstärkung der Polizei zwei Kompanien nach Jerusalem und in Ortschaften nahe des Westjordanlands zu verlegen. Aus Sorge vor neuen Anschlägen gilt bei der Polizei höchste Alarmbereitschaft. ja/dpa

Lesen Sie mehr dazu in unserer Printausgabe am Donnerstag.

Nachrichten

Auftritt, Anschlag, Drusen

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  15.01.2025

Kommentar

Wenn nicht jetzt, wann dann?

Ein Deal ist die einzige Chance, die Geiseln noch aus der Gewalt der Hamas zu retten

von Mascha Malburg  15.01.2025

Israel/Gaza

Wie Israel mit der Hamas um Details des Geisel-Abkommens ringt

Vor mehr als 15 Monaten begann der palästinensische Terror den Krieg. Nun deutet viel darauf hin, dass Verhandlungen um eine Feuerpause vor dem Abschluss stehen

 15.01.2025 Aktualisiert

Nahost

USA: Gaza-Deal so nah »wie nie zuvor«

Washington gibt sich optimistisch: Eine Einigung auf eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas sowie die Freilassung von Geiseln stehe bevor. Der US-Außenminister sagt: Es liegt nun an der Hamas

von Julia Naue  14.01.2025

Würdigung

Argentiniens Präsident Milei erhält »jüdischen Nobelpreis«

Der ultraliberale Staatschef gilt als enger Verbündeter Israels und hat großes Interesse am Judentum. Das Preisgeld in Höhe von einer Million Dollar will er für den Kampf gegen Antisemitismus spenden

von Denis Düttmann  14.01.2025

Gerhard Conrad

»Hamas ist ein Gegner, der nur in extremer Not einlenkt«

Der ehemalige Geisel-Unterhändler und BND-Agent über einen möglichen Deal zwischen Hamas und Israel und die Folgen für den Nahen Osten

von Michael Thaidigsmann  14.01.2025

Israel

Ben Gvir: Geisel-Deal bedeutet Ende der Regierungskoalition

Der rechte Minister gibt zu, im vergangenen Jahr eine Waffenstillstandsvereinbarung mehrfach verhindert zu haben

 14.01.2025

Terror

Bericht: Hamas akzeptiert Entwurf für Geisel-Deal

Es müssten nur noch letzte Details geklärt werden, so ein israelischer Regierungsvertreter

 14.01.2025 Aktualisiert

Israel

Luftalarm wegen Rakete aus dem Jemen

Mehrere Menschen verletzten sich auf dem Weg zum Schutzraum

 14.01.2025