Die Nachrichten aus Frankreich sind in Israel mit großer Bestürzung aufgenommen worden. Die Morde an den Journalisten von »Charlie Hebdo« und den Menschen in dem jüdischen Supermarkt haben die Bevölkerung geschockt. Vor allem die Gemeinde französischer Juden ist in tiefer Trauer.
Am Abend werden vor den Stadtverwaltungen in Jerusalem und Tel Aviv Gedenkveranstaltungen für die Opfer abgehalten. Regierungschef Benjamin Netanjahu ist derweil auf dem Weg nach Paris, um an der zentralen Veranstaltung in Frankreich teilzunehmen.
Knesset Politiker aller Parteien verurteilten die Anschläge aufs Schärfste. Auch der arabische Abgeordnete in der Knesset, Jamal Zahalka (Balad), machte deutlich: »Ich verurteile jegliche Attacken gegen unschuldige Menschen. Wir müssen gegen den gefährlichem und extremistischem Hass aufbegehren, wie er jetzt in Frankreich in den Büros von Charlie Hebdo und im koscheren Supermarkt gezeigt wurde.«
Netanjahu hatte den französischen Präsidenten Francois Hollande angerufen, um ihm sein Beileid auszusprechen. »Das gesamte israelische Volk steht an eurer Seite. Unser Mitgefühl ist bei den Familien der Opfer«, sagte er. Der Ministerpräsident bot Hollande jegliche Unterstützung an, die das Land benötigen sollte. Er bat zudem darum, die erhöhte Sicherheit für die jüdischen Einrichtungen beizubehalten, auch wenn man zur Routine zurückkehre. Die internationale Gemeinschaft, so der israelische Premier, müsse vereinte Maßnahmen gegen die Terroristen des extremistischen Islams unternehmen und gegen die Infrastruktur der Terrororganisationen vorgehen.
Vor seinem Abflug sagte er: »Ich fliege nach Paris, um an der Demonstration mit den Regierungschefs aus der ganzen Welt teilzunehmen, damit der Kampf gegen den islamistischen Terror neu aufgerollt wird, der die gesamte Menschheit bedroht. Ich rufe bereits seit Jahren dazu auf.«
Alija Auch Vertreter der jüdischen Gemeinde will Netanjahu in Paris treffen, kündigte er an. Dort wolle er sagen, dass jeder französische Jude, der nach Israel immigrieren möchte, mit offenen Armen empfangen wird.
Auch der Chef der Partei Jesch Atid und ehemalige Finanzminister, Yair Lapid, sandte sein Beileid in Richtung Paris. Und erkärte weiter: »Juden werden getötet, weil sie Juden sind und Intellektuelle, weil sie Intellektuelle sind. Das europäische Judentum muss verstehen, dass es nur einen Ort für Juden gibt – und das ist der Staat Israel.«