Wenn am Sonntagabend um 20 Uhr die Sirenen ertönen und das ganze Land für eine Minute stillsteht, legt sich für die nächsten 24 Stunden eine Trauer über Israel. Es ist der Beginn von Jom Hasikaron, an dem Israel der gefallenen Soldaten und der Opfer des Terrors gedenkt. Und selbst in einer feierlustigen Stadt wie Tel Aviv schließen an diesem Abend Cafés, Bars und Läden.
Hunderttausende besuchen die zahlreichen großen Gedenkveranstaltungen in den Städten und gehen am nächsten Tag auf die Friedhöfe. Dann ertönen die Sirenen noch einmal, um 11 Uhr, für zwei Minuten. Danach finden weitere offizielle Gedenkzeremonien statt, unter anderen auf dem Herzlberg.
Zusammenhalt Andere trauern im Privaten, besuchen Familienangehörige und Freunde, die Söhne, Töchter, Partner, Eltern oder Geschwister verloren haben. Eines wird an diesem Tag besonders deutlich: Der Zusammenhalt und die starke Gemeinschaft in Israel. Fast jeder kennt jemanden, der einen Menschen verloren hat, und teilt den Schmerz des anderen.
Mehr als 9000 Eltern haben seit Staatsgründung ein Kind im Einsatz oder in einer Terrorattacke verloren. Seit dem Beginn der modernen jüdischen Bewegung in Israel im Jahr 1860 sind mehr als 23.500 Soldaten, Polizisten und andere Sicherheitsleute ums Leben gekommen.
Seit der Staatsgründung wurden über 3000 Menschen Opfer von Terrorangriffen. Im vergangenen Jahr starben 97 Soldaten und Offiziere der israelischen Sicherheitskräfte.