Handgranaten, Sturmgewehre, Panzerabwehrraketen: Auf einer Armeebasis im Süden Tel Avivs werden tödliche Waffen gelagert, die von den Hamas-Terroristen bei ihrem Massaker im Süden Israels am 7. Oktober eingesetzt worden sind.
Oberstleutnant Idan Sharon ist stellvertretender Kommandeur einer Einheit, die feindliche Waffen und Ausrüstung sammelt und unschädlich macht. Er zeigt einer kleinen, internationalen Journalistengruppe einen Teil der Geräte, die gefangenen oder getöteten Terroristen abgenommen wurden. Auch sind Pickup-Fahrzeuge und Motorräder zu sehen, mit denen die Mörder durch den Grenzzaun auf israelisches Gebiet vorgedrungen sind.
Beim Rundgang erläutert Sharon die Funktion von Raketenwerfern oder AK-47-Gewehren. Von der Vielfalt der verschiedenen Waffentypen sei er nicht überrascht worden, sagt er. »Aber mich hat die enorme Zahl der Waffen überrascht, die sie gegen Zivilisten eingesetzt haben.« Und dann merkt er an: »Das ist nichts, was man für einen Spaziergang im Park braucht. Das braucht man bei einem Angriff. Und diese wurden zum Angriff auf Zivilisten genutzt.« Viele Unschuldige sind bei den Massakern mit diesen Waffen ermordet worden.
Basmatireis-Packung mit AK47-Munition
Sharon deutet auf einige Panzerabwehrraketen: »Diese sind beispielsweise auf Kibbuzhäuser abgefeuert worden. Und hier sind Granaten, die in Wohnungen und Schutzräume geworfen wurden.« Darunter ist auch eine Hightech-Granate: »Sie entwickelt durch die Explosion eine Temperatur von bis zu 3000 Grad in geschlossenen Räumen, vernichtet dadurch alles, was sich darin befindet.«
Nach der Herkunft der Waffen gefragt, zeigt er ein paar weitere Raketen: »Diese sind aus Russland und Nordkorea importiert, andere stammen aus dem Iran. Wir haben auch einige Geschosse, die in Gaza selbst produziert wurden.« Kein einziges bei den Terroristen gefundene Stück sei aus westlicher Produktion.
Doch sei es nicht so sehr die Frage, wo die tödlichen Geräte produziert worden sind, sondern wie sie in den Gazastreifen gelangen konnten, meint Sharon und hält dann einen roten Beutel in der Hand: »Das ist eine Ein-Kilo-Basmatireis-Packung. Sie war gefüllt mit AK47-Munition. Wir haben jede Menge solcher Beutel in den PickUp-Fahrzeugen und in Taschen gefunden, die sie nutzten.« Dies sei eine Möglichkeit, wie nach Gaza geschmuggelt worden sei, vermutet er.
Datteln und Trockenfrüchte
Dann verweist Sharon auf schwarze Rücksäcke mit Verbandsmaterial und Medikamenten: »Selbstverständlich haben wir immer erlaubt, dass medizinische Ausrüstung in den Gazastreifen gebracht wurde. Jetzt sehen wir, dass sie bei den Attacken gegen unsere Zivilbevölkerung genutzt wurde.«
In einer Ecke liegen Kampfwesten und Rucksäcke auf einem Haufen. »In einigen der Taschen haben wir Koranbücher oder Zettel mit Koranversen gefunden«, erläutert Sharon. Die Funde geben auch Hinweis darauf, dass die Terroristen wohl mit einem längeren Einsatz gerechnet haben. In einigen Taschen wurden Essensvorräte, Datteln und Trockenfrüchte gefunden. »Das war kein Kampf, der nur ein paar Stunden andauern sollte. Meiner Meinung haben sie sich auf mehrere Tage oder Wochen eingerichtet.«
Wie viele Waffen die israelische Armee nach dem Massaker am 7. Oktober insgesamt eingesammelt hat, kann Oberstleutnant Idan Sharon nicht sagen. Es seien Hunderte von jeder Art. Sie würden derzeit an einem sicheren Ort aufbewahrt. »Wenn alles vorüber ist, werden wir entscheiden, was damit geschehen soll. Einige werden zerstört, andere kommen vielleicht ins Museum. Aber im Moment befinden wir uns noch im Krieg.«