Bei einem grauenvollen Attentat am Donnerstagabend im Westjordanland ist das israelische Ehepaar Naama und Eitam Henkin vor den Augen seiner vier Kinder erschossen worden. Die Täter flüchteten in ihrem Auto in ein nahe gelegenes Dorf, erklärten die Sicherheitskräfte. Für den Anschlag hat am Freitag eine der Fatah nahestehende Gruppierung die Verantwortung übernommen.
Nach ersten Angaben seien die Eltern aus einem vorbeifahrenden Fahrzeug zwischen den jüdischen Siedlungen Itamar und Elon Moreh getötet worden. Beide wurden mit mehreren Schussverletzungen im Oberkörper aufgefunden. Sie wurden noch am Tatort für tot erklärt.
strassenblockaden Ihre vier Kinder (vier Monate, vier, sieben und neun Jahre) saßen während des Geschehens auf dem Rücksitz des Wagens und wurden nicht verletzt. »Es handelt sich um einen äußerst brutalen Vorfall«, gab ein Sanitäter an, der als einer der Ersten am Tatort eintraf. Die israelische Armee durchsucht derzeit die Gegend und hat mehrere Straßenblockaden eingerichtet, um die Täter zu finden.
In ihrem Bekennerschreiben verkündete die »Abd el-Qader el-Husseini Brigade«, die der Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nahesteht, »mit Allahs Hilfe« sei es gelungen, »gemäß unseres Rechts auf Widerstand und unserer Pflicht zum heiligen Dschihad … diese notwendige Tat auszuführen und auf ein Auto von Siedlern und Besatzern zu feuern«. Die Hamas wiederum begrüßte den Mord als »heldenhaft« und rief ihre Anhänger zu weiteren Anschlägen auf.
Politiker verschiedener Parteien verurteilten die Tat aufs Schärfste. Einer der Ersten war Oppositionsführer Isaac Herzog: »Das Attentat in Samaria ist verwerflich und schmerzhaft. Ich teile den Schmerz mit der Familie und der ganzen Gemeinde«. Andere beschuldigen die palästinensische Führung der Autonomiebehörde der Aufwiegelung. »Das ist der Auslöser dafür, dass es zu derartigen Vorfällen kommen kann«, sagte etwa Vize-Außenministerin Tzipi Hotovely, die derzeit in New York bei den Vereinten Nationen ist.
mörder Präsident Reuven Rivlin zeigte sich schockiert. »Heute Abend haben blutrünstige Mörder das Leben von zwei jungen Eltern genommen und ihre Kinder zu Waisen gemacht. Das Herz bricht mir angesichts dieser Grausamkeit und dieses Hasses.« Israel werde weiterhin mutig und ohne Zögern gegen den bösartigen Terror vorgehen – »dessen können sich unsere Feinde sicher sein«.
Am Freitagmorgen wurden Naama und Eitam Henkin in Jerusalem beigesetzt. Um ihre Kinder werden sich von nun an die Großeltern kümmern. Tausende Bürger versammelten sich zu der Trauerfeier.