Eine 23-jährige israelische Grenzpolizistin ist am Freitag bei einem palästinensischen Terroranschlag in Jerusalem getötet worden. Vier weitere Menschen wurden dabei verletzt. Die Attacke ereignete sich am frühen Nachmittag in der Nähe des Damaskustores. Premierminister Benjamin Netanjahu verlangte von der Palästinensischen Autonomiebehörde und der internationalen Gemeinschaft, den Anschlag zu verurteilen.
Beisetzung Nach Angaben der Sicherheitskräfte kämpfte Hadas Malka mit ihrem Angreifer, während dieser auf sie einstach. Israels Verteidigungsminister Avigdor Lieberman lobte das Verhalten der jungen Frau als bestimmt und mutig. »Sie ist Inspiration für uns alle.« Malka wurde lebensgefährlich verletzt und starb kurz darauf im Krankenhaus. Am Sonntagmorgen kurz nach Mitternacht wurde sie in ihrer Heimatstadt Aschdod beigesetzt. Tausende Menschen nahmen an der Beerdigung teil.
Insgesamt waren an dem Anschlag drei Terroristen mit automatischen Gewehren und Messern beteiligt, sie waren 18 und 19 Jahre alt. Weil ihre Waffen klemmten, wurden die anderen Opfer lediglich leicht verletzt. Die drei Palästinenser wurden von der Polizei erschossen. Nach Angaben des Inlandsgeheimdienstes waren alle drei bereits zuvor an »terroristischen Aktivitäten beteiligt«. Die Palästinensische Autonomiebehörde nannte die Erschießung der Angreifer »ein Kriegsverbrechen«.
Nach dem Anschlag zog die Regierung in Jerusalem Einreisegenehmigungen von Palästinensern zurück, die während des muslimischen Fastenmonats Ramadan ihre Familien in Israel besuchen wollten. Männern, die älter als 40 Jahre sind, ist es jedoch weiterhin gestattet, zum Ramadan-Gebet aus dem Westjordanland nach Jerusalem zu reisen. Außerdem erwägt die Regierung, die Gegend um das Damaskustor zu einer sogenannten neutralen Zone zu erklären. Dieser Eingang zur Altstadt ist regelmäßig Ziel von Terroranschlägen.
Islamischer Staat Die extremistische Terrororganisation Islamischer Staat (IS) hat die Verantwortung für die Attacke übernommen und dies über ihre Pressestelle verlauten lassen. Es wäre der erste Anschlag des IS in Israel, zuvor hatte er lediglich die Verantwortung für Raketenbeschuss aus dem Sinai übernommen. Die israelischen Geheimdienste bezweifeln jedoch, dass der IS tatsächlich dahintersteckt. Sie bezeichnen die Angreifer als »klassische lokale Zelle von jungen Männern, die zu keiner Organisation gehören«.