Seit Jahren hetzt der freie Journalist Malcolm Ohanwe auf seine X-Account (früher Twitter) gegen Israel. Seine Arbeitgeber, darunter der öffentlich-rechtliche Sender Arte, zogen lange keine ernstzunehmenden Konsequenzen.
Jetzt hat Arte die Arbeit mit Ohanwe wegen dessen Tweets zu den Terror-Attacken eingestellt. »ARTE distanziert sich in aller Schärfe von Malcolm Ohanwes menschenverachtenden Statements, die nichts mit unserem Verständnis von Journalismus zu tun haben. Wir haben Herrn Ohanwe im Übrigen auch gebeten, alle ARTE-Bezüge von seinem X-Profil zu entfernen«, teilte der Sender auf X mit. Denn auf seinem Konto wirbt der freie Journalist noch immer mit einer Sendung, die er für Arte produziert hat.
Auch der Bayerische Rundfunk, bei dem Ohanwe früher unter anderem die Sendung »Respekt« moderiert hatte, warf ihm »menschenverachtende Statements vor« - und kündigte öffentlich die Zusammenarbeit mit dem freien Journalisten.
»Seinen Twitteraccount betreibt er privat. Malcolm Ohanwe arbeitet freiberuflich.« Der BR beauftragt ihn nicht mehr«, schrieb der Sender in einem Tweet. Ohanwe erhalte allerdings schon seit dem Sommer keine Aufträge mehr vom Bayerischen Rundfunk, wie die »Berliner Zeitung« berichtet.
Ohanwe hatte am Samstag unter anderem der israelischen Regierung die Schuld an den Terror-Angriffen der Hamas gegeben. Nur Stunden, nach denen Hunderte israelische Zivilisten massakriert oder entführt und Tausende verletzt wurden, schrieb er: »Wenn die Zunge der Palästinenser systematisch abgeschnitten wird, wie sollen sie sich mit Worten wehren? Wenn das Wahlrecht der Palästinenser unterbunden wird, wie sollen sie sich mit Kreuzen wehren? Wenn ihre Bewegung eingeschränkt wird, wie sollen sie sich mit Demos wehren? Was erwarten Leute?«
Verständnis für den Raketen-Terror der Hamas
Dass die Terrororganisation Hamas seit 2007 keine Wahl mehr im Gaza-Streifen abgehalten und ihre politischen Gegner ermordet hat, erwähnt Ohanwe mit keinem Wort.
Der freie Journalist hetzt seit Jahren gegen Israel. Schon 2021 rechtfertige er den Raketenbeschuss durch die Hamas mit den Worten: »Wenn die Hamas ihre Raketen nicht geschossen hätte, wäre es bei schwachen unverbindlichen Pressemeldungen geblieben und sonst hätte niemand weiter über das ewig andauernde nie ende Leid der Palästinensischen Menschen gesprochen.«
Trotz dieser Äußerungen konnte Ohanwe lange Karriere bei den Öffentlich-Rechtlichen machen. Sein 2018 gegründeter Podcast »Die kanackische Welle« läuft seit Mai 2021 bei »Funk«, dem Internet-Sender von ARD und ZDF, der sich an ein jugendliches Publikum richtet. Dort wurde die letzte Sendung jedoch im Dezember 2021 ausgestrahlt. Seitdem habe »Funk« Ohanwe nicht mehr beauftragt.
Im vergangenen Jahr wurde Malcolm Ohanwe von der Medien-Plattform »turi2« als einer von »21 jungen Journalisten, die 2021 aufgefallen sind« ausgezeichnet.