Sie aßen ihre Burger, als der Terror kam. Am Dienstagnachmittag schoss ein palästinensischer Attentäter wahllos auf Zivilisten in einem Einkaufszentrum in Maale Adumim bei Jerusalem. Sechs Menschen seien von dem Terroristen verletzt worden, einer von ihnen schwer, gab der Rettungsdienst Magen David Adom an.
Die Opfer wurden in Krankenhäuser in Jerusalem gebracht. Ein Mann in seinen Vierzigern befand sich in kritischem Zustand, ein 14-jähriger Junge und Männer im Alter von 28, 29 sowie 37 Jahren waren mittelschwer verletzt worden. Ein weiterer junger Mann habe leichte Verletzungen erlitten.
Am Mittwoch gab das behandelnde Krankenhaus an, dass der schwerverletzte Mann in der Nacht operiert worden sei. Sein Zustand sei noch immer ernst, er befinde sich aber nicht mehr in Lebensgefahr. Fünf der Opfer sind noch immer im Krankenhaus.
KUGELN »Die Kugeln zuckten durch die Luft«, beschrieb Ravid, der in dem Restaurant »Burgersbar« arbeitet, später den Angriff im Fernsehkanal Zwölf. »Eine traf einen Kunden, eine flog an meinem Kopf vorbei und schlug in die Wand ein.« Er sei mit einem Kollegen durch den Hinterausgang gerannt und habe um Hilfe gerufen.
Der Angreifer sei von einem Offizier der Grenzpolizei erschossen worden, als er fliehen wollte, hieß es seitens der Polizei. Der Täter habe sich zunächst im Gebüsch vor dem Mall versteckt und dann das Feuer eröffnet. Eine Feuerwaffe und ein Messer seien später bei ihm gefunden worden. Er habe eine Arbeitserlaubnis für Maale Adumim gehabt. Die Terrororganisation Hamas begrüßte den Angriff und beschrieb ihn als »heroische Schießerei zur Verteidigung der Al-Aqsa-Moschee und als Reaktion auf die Siedlerinvasionen«.
»Der Offizier hat viele Menschenleben gerettet und einen größeren Angriff verhindert.«
polizeichef kobi shabtai
Guy Yaffrah, amtierender und stellvertretender Bürgermeister der großen Siedlung Maale Adumim, die an Jerusalem angrenzt, stoppte nach dem Anschlag den Zutritt für palästinensische Arbeiter »bis auf Weiteres«, alle Baustellen würden evakuiert. Außerdem wurden die Veranstaltungen in der Stadt, die für Tu Be’Aw geplant waren, verschoben. Tu Be’Aw ist die jüdische Variante des Valentinstages.
Premierminister Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Yoav Galant wurden über den Angriff informiert, hieß es aus dem Büro des Premiers. Polizeichef Kobi Shabtai erklärte, der Offizier, der den Terroristen erschossen habe, »hat viele Menschenleben gerettet, mit Professionalität und Entschlossenheit gehandelt und einen größeren Angriff verhindert«.
SCHÜSSE Der Grenzpolizist erzählte Shabtai anschließend, dass er gerade zu einem Haarschnitt in seinen Friseursalon gekommen war, als er Schreie und Schüsse hörte. »Ich rannte raus und sah einen Mann, der eine Sicherheitsweste trug und eine Waffe in der Hand hielt. Ich war mir nicht sicher, ob es der Terrorist war.« Also habe er ihn angeschrien, dass er die Waffe weglegen soll. »Doch er fing an, auf mich zu schießen. Da wurde mir klar, dass es der Terrorist war.«
Auch der Friseur, der mit dem Offizier aus dem Laden gelaufen war, wurde vom Attentäter verletzt und liegt mit einer Schusswunde an der Hand im Krankenhaus. Aufnahmen von Sicherheitskameras zeigen, wie der Terrorist, der eine fluoreszierende gelbe Weste trug, aus einem Gebüsch hinter einer Bushaltestelle heraus das Feuer auf Menschen eröffnete und dann eine Straße entlang flüchtete, wo er schließlich von dem Grenzpolizisten erschossen wurde.