In Israel mussten sich selbst Soldaten gegenseitig trösten. Denn die Spuren des palästinensischen Terrors, die sie im Kibbuz Kfar Azza vorfanden, sind so schrecklich, dass selbst abgehärtete Offiziere allergrößte Probleme hatten, das Gesehene zu verarbeiten.
Die Berichte aus dem Kibbuz, wie auch aus anderen Teilen Israels, erinnern an Massaker der Wehrmacht, wie etwa in Babyn Yar. Es ist das Schlimmste, was es auf der Welt jemals gab - und nun wieder gibt.
Pressevertreter erhielten am Dienstag die Erlaubnis, den Kibbuz Kfar Azza zu betreten, der sich in der Nähe der Grenze zum Gaza-Streifen befindet. Hier ermordeten die Terroristen der Hamas viele Bewohner. Dies allein beschreibt aber bei Weitem nicht den ganzen, unvorstellbaren Horror.
Von Hass zerfressen
Nicole Zedek vom internationalen Kanal i24 News aus Tel Aviv berichtete, in Kfar Azza hätten die Hamas-Terroristen Frauen und sogar Babys geköpft. Bilder zeigten Soldaten, die sich umarmten. Sie versuchten so, mit der schrecklichen Situation klarzukommen, die sie in dem Kibbuz erleben mussten.
Die Fernsehbilder aus Kfar Azza zeigen einen Ort, dem man ansieht, dass er mit Liebe errichtet und eingerichtet wurde, für Familien, die dort gemeinsam leben und arbeiten wollten. In dem 1951 gegründeten Kibbuz wuchsen überall Pflanzen. Die Bewohner lebten in niedlichen, kleinen Häusern.
Aber die von Hass gegen Juden zerfressenen Hamas-Terrorkommandos beendeten das Glück. Sie brannten Häuser nieder und zerstörten alles, was sie vorfanden. Auf einem Kinderwagen, der im Staub lag, waren große Blutflecken zu erkennen.
»Kein Schlachtfeld, sondern ein Massaker«
Den Berichten zufolge wurden in dem Kibbuz ganze Familien ermordet. Die palästinensischen Judenhasser erschossen Kinder, Eltern und Großeltern in ihren Betten. Überlebende gaben an, die Hamas-Terroristen hätten Granaten in Wohnhäuser geworfen.
Einige Bewohner aus Kfar Azza, die wie durch ein Wunder überlebten, vermissen weiterhin Angehörige. Auf einer Pressekonferenz kämpfte ein Familienvater, dessen Tochter unauffindbar ist, mit den Tränen. Er sagte, das »optimistischste Szenario« sei, dass sie sich als Geisel in Gaza befinde - und nicht tot im Kibbuz liege, wo sie aufgewachsen sei. Weiter kam er nicht. Trauer und Verzweiflung übermannten ihn.
Während die israelischen Streitkräfte den Kibbuz durchsuchten, sagte Generalmajor Itai Veruv vor Pressevertretern: »Dies ist kein Schlachtfeld, sondern ein Massaker. Es ist etwas, das ich in meinem Leben noch nie gesehen habe. Es ist wie ein Pogrom aus der Zeit unserer Großeltern.«
Spuren des blinden Hasses
Unbeschreiblich ist ein Wort, das oft verwendet wird. In diesem Fall ist es richtig am Platz. Die Brutalität der Terroristen im Kibbuz Kfar Azza, beim Supernova Festival, wo 260 junge Israelis ermordet wurden, oder andernorts, wo die Hamas-Mitglieder Frauen vor den Augen ihrer Kinder vergewaltigten und Hunderte Menschen abschlachteten, ist unbeschreiblich.
Weiterhin arbeitet Israel daran, das Ausmaß der Terrorattacke zu untersuchen. Immer wieder werden Spuren des blinden Hasses gefunden. Wie viele Bewohner des Kibbuzes ermordet wurden, ist noch nicht klar. Was sich aber andeutet: Was hier passierte, ist eines der schrecklichsten Blutbäder, die während des Terrorangriffs passierten - und die jemals in Israel passierten.
Am Dienstag waren die Streitkräfte dabei, die sterblichen Überreste der Kibbuzbewohner in Leichensäcke zu verpacken, während die Operation »Eiserne Schwerter«, deren Ziel es ist, die Hamas komplett zu vernichten, um Israels Bürger zu schützen, nach und nach anläuft.
Was in Kfar Azza passierte, soll nie wieder vorkommen. Nie wieder.
Anmerkung der Redaktion: Die ursprüngliche Unterzeile war missverständlich formuliert und wurde nach dem Hinweis eines Lesers geändert.